24.04. 14:00 Uhr Stretching Structures

Dr. Christian Esch (Direktor NRW KULTURsekretariat), Sarah Israel (freie Dramaturgin), Dr. Sebastian Brünger (KSB Fonds Doppelpass), Veronica Kaup-Hasler (Wiener Stadträtin für Kultur und Wissenschaft)
Moderation: Wolfram Sander
Sprache: Deutsch

Das Zusammenfallen zweier existenzieller Herausforderungen – Pandemie und Klimakrise – hat strukturelle Differenzen zwischen freier Kunstszene und Institutionen wie Theater, Opern- und Produktionshäusern umso offener zutage treten lassen und alte Diskussionsherde neu befeuert: Wie lassen sich Fragen nach Teilhabe, z.B. bezüglich Absicherung oder finanzieller und räumlicher Ressourcen, neu miteinander aushandeln? Welche Voraussetzungen sind nötig, damit sich Institutionen strukturell ändern und wirklich nachhaltige Projekte realisieren können auf Grundlage einer fairen, verbindlichen Praxis? Welche Forderungen und Aufgaben lassen sich aus den Erfahrungen der Vergangenheit ableiten, woran genau lässt sich anknüpfen? Wäre nicht gerade jetzt der geeignete Augenblick zum Innehalten und zum gemeinsamen Austausch? Transformationsprozesse können nur gemeinsam gelingen. Wir müssen reden. 

Dr. Christian Esch wirkte nach dem Studium der Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie und Promotion zur Oper des 18. Jahrhunderts viele Jahre als Musiktheater- und Schauspieldramaturg. Regelmäßig verfasste er Rezensionen und Aufsätze für Tageszeitungen, Rundfunk und Fachpresse, als Produzent und Redakteur konzipierte er für den Hessischen Rundfunk landesweit Konzerte und Reihen. Esch war langjähriger Musikbeirat des Goethe-Instituts und lehrte an verschiedenen Hochschulen. Seit 2004 ist er Direktor des NRW KULTURsekretariats  sowie im Vorstand des Kulturrats NRW und verantwortet hier u.a. den Fonds Experimentelles Musiktheater / NOperas!, seit 2019 ist er im Beirat der Akademie für Theater und Digitalität.

www.nrw-kultur.de

www.noperas.de

theater.digital

Sarah Israel studierte Dramaturgie, Neue Deutsche Literatur und Philosophie in München, ab 2009 war sie Dramaturgin am Schauspiel Stuttgart, seit 2012 entwickelte sie (inter)nationale Tanz- und Theaterprojekte, schwerpunktmäßig mit dem Choreographen und Tänzer Taigué Ahmed. Von 2015 bis 2018 war sie künstlerische Leiterin und Dramaturgin des Festivals RODEO in München, hier entwickelte sie zusammen mit dem Goethe Institut das internationale Residenzprogramm Bloom Up. 2018 übernahm sie die Leitung des Performing Arts Festivals Berlin, seit 2019 ist sie Dramaturgin am THEATER AN DER PARKAUE in Berlin.

www.parkaue.de/haus/menschen/sarah-israel

Dr. Sebastian Brünger hat BWL und Politikwissenschaft an der Universität Mannheim und der Johns Hopkins University Baltimore studiert. Promotion an der HU Berlin über den Umgang deutscher Konzerne mit ihrer NS-Vergangenheit. Ab 2005 Regieassistent, zunächst am Nationaltheater Mannheim, dann am Düsseldorfer Schauspielhaus. Ab 2007 arbeitete er als Dramaturg für Rimini Protokoll, seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Kulturstiftung des Bundes. In dieser Funktion leitet er das Förderprogramm „Doppelpass – Fonds für Kooperationen im Theater“ und entwickelt neue Förderansätze wie „Jupiter – Darstellende Kunst für junges Publikum“ sowie ein Pilotprojekt zur CO2-Bilanzierung in Kultureinrichtungen.

www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/buehne_und_bewegung/detail/doppelpass_fonds_fuer_kooperationen_im_theater.html

www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/nachhaltigkeit_und_zukunft/detail/klimabilanzen_in_kulturinstitutionen.html

Veronica Kaup-Hasler ist seit Mai 2018 amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft in Wien und Mitglied der Wiener Landesregierung. Vor ihrem Wechsel in die Politik arbeitete Kaup-Hasler über zwanzig Jahre als Kuratorin, Dramaturgin und Kulturmanagerin. Von 2006 bis 2017 war sie Intendantin des Grazer Kunstfestivals steirischer herbst. Zuvor leitete sie von 2001 bis 2004 das Festival Theaterformen in Hannover und Braunschweig/Deutschland. Für die Wiener Festwochen war Kaup-Hasler von 1995 bis 2000 als Festivaldramaturgin tätig, für das Theater Basel/Schweiz in den Jahren 1993 bis 1995 als Dramaturgin. Im Jahr 1993 absolvierte sie das Studium der Theaterwissenschaften und Germanistik an der Universität Wien.

Darüber hinaus war Kaup-Hasler Mitglied des Universitätsrats der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (2008 bis 2018) und in verschiedenen nationalen und internationalen Jurys sowie als Lehrbeauftragte an der Akademie der bildenden Künste tätig.