Installationen

Letter to Mom | Chrysanthemen, Rosen, Astern, Gladiolen

Belarus 2021/22 Installation
Foto: Marina Neprushkina

Letter to Mom Nadya Sayapina

Migration bedeutet endlose Verluste und Suchen, immer begleitet von einem Haufen wichtiger und notwendiger Papiere. Oft bestimmen und beinhalten sie das weitere Schicksal eines Menschen. Dies ist das Thema der Performance „Too Many Papers“. Sie ist Teil des Projekts „Letter to Mom“, das sich mit den Geschichten von Menschen befasst, die gezwungen waren, Belarus zu verlassen und sich nun an neuen Orten ein Leben aufbauen. Auf der Grundlage von dreißig Interviews mit belarusischen Einwanderern präsentiert die Installation einen dokumentarischen Blick auf sehr unterschiedliche Alltagsumstände und versucht, das hörbar zu machen, was schwer zu artikulieren ist. Die Performance wird live von dem Musiker Eugene Buldyk begleitet.

Chrysanthemen, Rosen, Astern, Gladiolen Marina Naprushkina

In der Installation bringt Marina Naprushkina Poster, Bilder und Objekte zusammen, die den menschlichen Körper, aber auch Blumen als Informationsträger verstehen. In kurzen Text-Sequenzen zeigt sie, wie stark die Proteste 2020 ins alltägliche Leben eingebunden waren. Reale Ereignisse treffen auf Bild- und Videobeschreibungen, die in den sozialen Medien eine enorme Visualisierung und Beschleunigung der Prozesse auf den Straßen hervorriefen.

Marina Naprushkina ist bildende Künstlerin, Aktivistin und Autorin. 2007 gründete sie das Büro für Antipropaganda und 2013 die Initiative „Neue Nachbarschaft/ Moabit”. Aktuell hat sie eine Gastprofessur an der Universität der Künste und an der Kunsthochschule Weißensee in Berlin inne.

Konzept und Text von Marina Naprushkina

Die Installationen ( 27.04. – 01.05. ) starten an allen Festivaltagen eine Stunde vor Programmbeginn, Eintritt frei.