Imperfect Choir

Für Zorka Wollnys „Imperfect Choir” wird HELLERAU zum Zentrum und Treffpunkt von acht Sänger:innen, die, aus allen unterschiedlichen Himmelsrichtungen kommend, eine chorische Arbeit auf Dresden erarbeiten. 

Dauer: 40 Min., wenig Sprache

Wo befindet sich das Zentrum? Wenn Sie eine Karte zeichnen, was ist Ihr Ausgangspunkt? Wessen Perspektive nehmen Sie als die zentrale? 

Das geopolitische und kulturelle Konzept von Mitteleuropa ist eines der unschärfsten und wandelbarsten: Es ändert sich je nachdem, wer seine Geschichte erzählt und welche Interessen er hat.

Dresden ist hier ein perfektes Beispiel – an der Kreuzung vieler Erzählungen und Geschichten gelegen, wird es meist als eine der wichtigsten mitteleuropäischen Städte wahrgenommen. Aus der Perspektive von Wrocław wird sie jedoch als eine westliche Stadt betrachtet, während sie aus der Sicht des ehemaligen Westdeutschlands ein gutes Beispiel für eine östliche Stadt ist. Wenn wir sie aus südlicher Sicht betrachten, scheint sie weit oben im Norden zu liegen. 

Für ihr neues performatives Konzert lädt Zorka Wollny Performer:innen aus vier Ecken Europas ein. Gemeinsam dekonstruieren sie die gängigen Narrative über Mittel- und Osteuropa und spüren der Vielfalt der Perspektiven und politischen Interessen nach, die hinter dem Konzept stehen.

Konzept und Komposition: Zorka Wollny

Text: Auszüge aus politischen Reden und Büchern: Larry Wolff, Die Erfindung Osteuropas. The Map of Civilisation on the Mind of the Enlightenment; Jurij Andruchowycz, Sny o Europie; Jurij Andruchowycz, Andrzej Stasiuk, Moja Europa. Dwa eseje o Europie zwanej Środkową

Performer:innen: Kapitolina Kolobova und Anna Gerasymenko aus Prag, Pauline Payen, Lyllie Rouvière aus Berlin, Mikołaj Szmeichel aus Breslau (Wrocław), Augusta Kling aus Leipzig 

www.zorkawollny.net