Geometrisches Ballett – Hommage à Oskar Schlemmer
Ursula Sax/Katja Erfurth (DE)
Hier geht’s zum Interview mit Ursula Sax im HELLERAU-Magazin.
Die im Rahmen des Appia Festivals 2019 gezeigte Neuinszenierung des Geometrischen Balletts der Berliner Künstlerin Ursula Sax durch die Dresdner Choreografin Katja Erfurth wird erneut im Großen Saal zu sehen sein.
Charakteristikum des Konzeptes „Geometrisches Ballett – Hommage à Oskar Schlemmer“ der Bildhauerin Ursula Sax ist die Gattungsüberschreitung von Skulptur, Performance, Tanz, Theater und Musik. Das Werk kam 1992 auf einer Probebühne am Theater Braunschweig mit Student:innen zur Aufführung und war Oskar Schlemmer und seinem „Triadischen Ballett“ gewidmet. Im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 wurde es wiederentdeckt. Zusammen mit dem Musiker Sascha Mock und dem Lichtdesigner Ted Meier interpretiert die Choreografin Katja Erfurth den Werkzyklus mit seinen speziellen, textilen Formen, Masken und Körperskulpturen neu. Dabei entstehen ebenso beeindruckende wie ungewöhnliche Szenen zwischen strenger Geometrie, warmer Körperlichkeit und expressiver Bewegung.
+ Publikumsgespräch
So 18.07. Publikumsgespräch im Anschluss mit Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache (DGS), moderiert von Isolde Matkey und André Schallenberg
+ Workshops
max. 16 Teilnehmer:innen
Fr 16.07. 16:00 – 17:30 Uhr Workshop Körperpappen + Licht
So 18.07. 11:00 – 12:30 Uhr Uhr Workshop Körperpappen + Musik
So 18.07. 13:30 – 15:00 Uhr Workshop Körperpappen + Bewegung + Übersetzung in Gebärdensprache (DGS)
Eintritt frei
Anmeldung: workshop@hellerau.org
+ Vorträge
Fr 16.07. 19:30 Uhr Anne & Lawrence Halprin: Tanz & Architektur – Formen der kollektiven Kreativität“
Julia Bojaryn und Jana Schmück (DE) Vom Triadischen Ballett zu den Bauhaustänzen und weiter
So 18.07. 16:00 Uhr Vortrag Torsten Blume (DE) + Übersetzung in Gebärdensprache (DGS)
Ursula Sax (*1935) selbst ist durch ihre Ausbildung und ihre Werke eng mit der Bauhaus-Tradition verbunden. Mit über achtzig Jahren kann sie auf ein breites Schaffen zurückblicken, das von Privatpersonen, Galerist:innen und Museen geschätzt und gesammelt wird. Auf verführerische Weise verbinden uns die – ursprünglich bereits einem Museum übereigneten – Luftkleider, Körpermasken und Körperpappen mit der im Jahr 2019 ausgiebig gefeierten Bauhausgeschichte und insbesondere mit den künstlerischen und theaterwirksamen Aspekten des Bauhauses. Diese machten einen großen Teil der Praxis am Bauhaus aus, die jedoch kaum noch praktisch erlebbar ist.
Inhaltliche Schwerpunkte in der Arbeit mit den Repliken der Objekte sind das Verhältnis von Form und Raum sowie Skulptur und Bewegung. Eine besondere Rolle spielt dabei die Musik von Sascha Mock, die parallel zum szenischen Entstehungsprozess entsteht. Neben der Frage der Bewegung von Körpern im Raum und im Verhältnis zur Musik ergeben sich dem heutigen Dresdner Inszenierungsteam um die Choreografin Katja Erfurth sehr zeitgemäße, in die aktuelle gesellschaftliche Realität reichende Themen, wie zum Beispiel Körper und Maske, Verhüllung und Individualität, Masse und Individuum, Abstand und Nähe sowie Schutz und Durchlässigkeit.