ARK Dresden: Arche für unterschätztes Wissen

Moving Borders

Ein Community-Art-Projekt im öffentlichen Raum – in Dresden und Europa

Für das europäische Projekt „Moving Borders“ arbeiten sieben europäische Produktionshäuser, Festivals und öffentliche Einrichtungen in Porto, Athen, Straßburg, Dresden, Mülheim an der Ruhr, Warschau und Utrecht über zwei Jahre zusammen. Moving Borders ist ein Modellprojekt internationaler Zusammenarbeit: Inhaltlich-konzeptionell ist das Projekt durch die Partner:innen entstanden, programmatisch wurde die britische Performancegruppe Quarantine eingeladen, ein Konzept für alle Städte zu entwickeln, das jeweils vor Ort und miteinander im Austausch umgesetzt wird. Das Projekt untersucht das Thema „Grenzen“ und deren soziale, politische, kulturelle, ökonomische und ökologische Erscheinungsformen in unseren aktuellen europäischen Gesellschaften.

Die britische Performancegruppe Quarantine, gegründet 1998, hat dafür das künstlerische Konzept ARK entworfen. Lokale Künstler:innen laden Bürger:innen und gesellschaftliche Communitys dazu ein, in einem mehrmonatigen gemeinsamen kreativen Prozess eine Arche im öffentlichen Raum entstehen zu lassen.

ARK Dresden: Arche für unterschätztes Wissen
Ein Projekt von Quarantine (GB), Katja Heiser (DE) und Mustafa Hasan (SY/DE)

Die Arche in Dresden wird am Elbufer stehen, einem Ort, den sich alle Dresdner:innen teilen und nutzen. Wir wollen unterschiedliche Dresdner Communitys einbeziehen, z.B. mit Menschen reden, die noch in der DDR aufgewachsen sind, gelernt, gearbeitet und Familien gegründet haben und deren Wissen und Erfahrung zu großen Teilen nach der Wende nicht mehr gefragt war. Diese Erfahrung teilen auch Menschen, die erst in den letzten Jahren in Dresden angekommen sind, die ihre Heimat durch Krieg, Terror, Armut oder andere existenzielle Bedrohungen verlassen mussten und dort neben vielen Menschen und Dingen auch Kenntnisse und Erfahrungen zurückgelassen haben, die hier oft nicht gefragt sind. Dieses Wissen und diese Erfahrungen wollen wir sammeln und sichtbar machen, damit sie nicht verloren gehen. Und vielleicht kann gerade daraus eine neue und gemeinsame Zukunftsvision entstehen? Was wollen wir in Sicherheit bringen, aus dem alten Leben mitnehmen und behalten? Was soll neu auf der Arche entstehen?

Die „Arche für unterschätztes Wissen“ soll mithilfe interessierter Bürger:innen gefüllt und im Rahmen des Festivals „Stadt.Raum.Fluss. Zeitgenössische Perspektiven zur Stadt“ eröffnet und präsentiert werden. An den Elbufern zwischen Johannstadt und Neustadt, rund um die Fähranleger der „Johanna“, entsteht ein öffentlicher Ort für Begegnung und Erfahrungsaustausch, für Workshops und Gespräche. Auf dem Fährschiff Johanna finden performative Interventionen für ein interessiertes Publikum und zufällige Fahrgäste statt.

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