Isaac Spencer & Franz Ehrenberg – TANZPAKT Dresden 2020

Viewing dance, viewing art

TANZPAKT Dresden Recherche-Residenz in Kooperation mit Auf junge Art (Staatliche Kunstammlungen Dresden) & Volkssolidarität Dresden 

In seiner Arbeit als zeitgenössischer Tanzkünstler ist Isaac Spencer oft mit der gleichen Frage konfrontiert worden: Was ist zeitgenössischer Tanz? Ausgehend von dieser Frage untersuchte er gemeinsam mit dem bildenden Künstler Franz Ehrenberg die Unterschiede und Überschneidungen in der künstlerischen Praxis des zeitgenössischen Tanzes und der bildenden Kunst, um die Wahrnehmung ihrer Arbeit durch das Publikum zu untersuchen. Sie begannen ihre Forschung, indem sie sich gegenseitig ihre kreativen Prozesse vorstellten, Arbeitsproben austauschten und sich gegenseitig über ihre Dringlichkeit als Künstler befragten. Isaac wurde in Franz‘ Atelier eingeladen, um Zeuge des Kreationsprozesses der Gemälde zu werden und Isaac zeigte Franz seine Tänze im Studio. Indem sie herausfanden, wo sich ihre Arbeitsmethoden überschneiden, experimentierten sie mit dem Bau verschiedener Räume, um zu testen, wie die Betrachter:innen mit ihrer Arbeit interagieren und sie erleben. Im Laufe der Residenz trafen sie sich mehrmals mit Referenzgruppen der SKD und einem Freiwilligen der Volkssolidarität und ließen deren Feedback in die Kreationen einfließen. Isaac und Franz konzentrierten ihre Bemühungen auf die Visualität des Tanzes und schufen ein Set, in dem sie die Möglichkeit hatten, die Wahrnehmung der Zuschauer:innen von Raum und Bewegung zu testen. Sie wählten Objekte, Texturen und Farben, die die Betrachter:innen einluden, Assoziationen mit ihren Materialien zu bilden. Indem sie Elemente ihrer jeweiligen künstlerischen Praktiken kombinierten, schufen sie gemeinsam Live-Performancesituationen, um die Rezeption und Teilnahme der Zuschauer:innen zu erforschen. 

Isaac Spencer ist Tänzer, Lehrer und Choreograf und lebt in Dresden. Er erwarb seinen BFA an der Juilliard School und hatte dann ein Engagement bei Hubbard Street Dance Chicago. Im Jahr 2006 zog er nach Stockholm, um dem Cullberg Ballett beizutreten. Nach seiner freiberuflichen Tätigkeit in Berlin wurde er für die Spielzeit 2013/14 zu GöteborgsOperans Danskompani eingeladen. Seitdem ist Isaac als freischaffender Tanzkünstler in Dresden tätig und tanzt und performt weiterhin in seinen eigenen Produktionen und für andere. Er ist Mitglied des künstlerischen Gremiums des künstlerischen Forschungszentrums MARC in Schweden und Mitglied der Villa Wigman für TANZ e.V. in Dresden. Isaac unterrichtet Ballett, Zeitgenössischen Tanz, Mentoring und Bühnenrepertoire für Kompanien und Universitätsprogramme. Im Jahr 2017 schuf er das Solo „the heart of the matter“ im Rahmen des von der Villa Wigman für TANZ e.V. in Dresden initiierten Tanzfonds-Erbe-Projekts „Bautzner Straße 107, Past Present FUTURE“. Im gleichen Jahr schuf er auch „BLEIB SAUBER“, eine performative Installation im öffentlichen Raum über Crystal Meth-Abhängigkeit im Rahmen von Kulturjahrsucht. 2018 kreierte er „MESH“ für die Ausstellung „Bauhaus und Amerika“ im LWL Museum für Kunst und Kultur in Münster. www.isaacspencer.com 

Franz Ehrenberg studierte Bildende Kunst an der Hochschule für bildende Künste Dresden bei Prof. Christian Macketanz und Prof. Hans-Peter Adamski. Nach seinem Diplom war er Meisterschüler bei Prof. Ralf Kerbach. Derzeit lebt und arbeitet er in Dresden, wo er auch Videoinstallationen für das tjg. theater junge generation geschaffen hat. Seine Bilder waren in Ausstellungen in Leipzig, Berlin, Dresden, Frankfurt a.M., Wismar, Karlsruhe und Budapest zu sehen. www.franzehrenberg.de

www.villa-wigman.de 
www.tanzpakt.de 
Unter dem Schirm der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz, kooperieren im „TANZPAKT Dresden“ der Verein Villa Wigman für TANZ und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst* sowie der Landeshauptstadt Dresden. Mit Dank an die Volker Homann Stiftung. *Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.