Mathilde Lavenne, Sasha Litvintseva, Dominique Koch

HYBRID Biennale Film 2022/23

In diesem Screening werden drei künstlerische Filme gezeigt, die durch verschiedene Perspektiven den Einfluss von Naturwissenschaften auf unser heutiges Verständnis von Mensch und Umwelt werfen. Sie hinterfragen die Grenzen der Wahrnehmbarkeit, die von wissenschaftlichen Erkenntnissen stammen. Dabei präsentieren die Filme andere Sichtweisen von Fortschritt und Technologie.

Sprache: Französisch, Englisch

Film 1: 

Sonnenechos, 2020, 15 min.

Die Sonne spiegelt sich in einem andalusischen thermosolaren Kraftwerk, dessen Architektur an alte alchemistische Gravuren erinnert, wie ein heiliger Tempel des 21. Jahrhunderts. Aus seinem Glanz kommen die Stimmen eines Antimaterie-Physikers und einer Ökofeministin, die ihre Überlegungen zu Kollaps, Zeit und Energie vortragen. 

www.mathildelavenne.com/solar-echoes-2/

Film 2: 

Eine Demonstration, 2020, 25 min.

in Zusammenarbeit mit Beny Wagner

„A Demonstration“ ist ein Monsterfilm ohne Monster. Inspiriert von der Existenz von Monstertaxonomien im Herzen der europäischen Wissenschaft der Frühen Neuzeit, erforscht und interpretiert der Film eine Art und Weise, die natürliche Welt zu sehen, die man sich aus heutiger Sicht kaum vorstellen kann. Die Naturforscher der frühen Neuzeit ließen sich von einer Logik leiten, in der wissenschaftliche Wahrheiten durch visuelle Analogien entdeckt wurden. Das Wort „Monster“ kommt vom lateinischen „monstrare“, was so viel bedeutet wie zeigen, enthüllen, demonstrieren. „A Demonstration“ greift diese Themen in einer poetischen Erkundung der Grenzen des Sehens und der Metamorphose der Form auf.

www.sashalitvintseva.com/demonstration

Film 3:

Holobiont Society, 2017, 33 min. 

„Holobiont Society“ dreht sich um die Frage, was Politik oder Gesellschaft bedeutet, wenn der menschliche Körper nichts anderes ist als eine Ansammlung von Mikroorganismen. Der Begriff „Holobiont“ beschreibt das Phänomen der Symbiose, der Verbindung verschiedener Arten, die eine ökologische Einheit bilden, in der die eine nicht ohne die andere leben kann. Anhand von Interviews mit der amerikanischen Biologin und Feministin Donna Haraway und dem französischen Philosophen und Soziologen italienischer Herkunft Maurizio Lazzarato hinterfragt der Film den Begriff der Individualität innerhalb kapitalistischer Denkstrukturen. 

www.dominiquekoch.com