Zum Stück „Wo drückt der Schuh?“ sprach Franziska Ruoss (HELLERAU) mit den Künstlerinnen

Hallo Jana, Eve und Mami. „Wo drückt der Schuh?“ ist eine Arbeit für ein junges Publikum und Familien. Könnt ihr unseren Leser:innen mitteilen, wie es zum Titel und Inhalt der Arbeit gekommen ist?

Uns war wichtig herauszufinden, was Grundschulkinder aktuell beschäftigt – Wo drückt der Schuh? Was geht ihnen auf den Senkel? Und wann bekommen sie kalte Füße? Diese Sprichwörter waren die Basis für unseren Erstkontakt mit den Kindern und für unsere Bewegungsrecherche. Und wir wollten mit Material arbeiten. Da es eine Pop-up-Performance ist, sollte es möglichst unkompliziert, vielseitig nutzbar und mit dem Alltag der Kinder verbunden sein. So sind wir auf Schuhe gekommen. In unserem Stück erforschen wir sie tanzend, nutzen sie als Metapher und als Bühnenbild.

Euer Stück ist Teil von „explore dance“–Netzwerk Tanz für junges Publikum. Was hat euch motiviert, euch mit einem Konzept zu bewerben?

Uns reizt die direkte Nähe zum Publikum und der Umgang mit der Spontanität der jungen Zuschauer:innen. Das Netzwerk „exploredance“ selbst bietet uns die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Künstler:innen und natürlich auch eine breitere Plattform für unsere Arbeit.

Ihr erarbeitet die Vorstellung mit und für junge Menschen. Was inspiriert euch im künstlerischen Austausch mit Kindern und Jugendlichen?

Zu erfahren, was sie beschäftigt und wie sie die Dinge und unsere Stücke sehen, inspiriert uns. Darum sind sie Teil des gesamten Prozesses: Wir haben Interviews mit Kindern und Jugendlichen geführt, machen Testaufführungen in Schulen und wollen nach den Aufführungen mit den Kids ins Gespräch und in Bewegung kommen.

Die „explore dance“ Stücke finden sowohl in HELLERAU als auch in Klassenzimmern, Aulen, Museen, Galerien oder im öffentlichen Raum in Dresden und Umgebung statt. Welche Orte liegen euch besonders am Herzen?

Was die Spielstätten betrifft, sind wir sehr offen. Wichtig ist uns, dass wir Tanz auch in den ländlichen Raum bringen und zu den Zuschauer:innen, die wenig Zugang zu Kunst haben.

„Wo drückt der Schuh?“ ist ein mobiles Pop-up-Stück. Wie unterscheidet sich ein solches von „klassischen“ Bühnenproduktionen?

Es ist direkter und ohne die vielen technischen Zaubereien. Das heißt, wir müssen andere Wege finden, um eine Atmosphäre zu schaffen. Vielleicht ist es dadurch auch etwas entspannter als im Theater. Zudem gehen wir in Pop-up-Formaten meist zum Publikum und sind Gäste in ihrer bekannten Umgebung, im Theater ist es andersherum.