Was sind Experimental Game Cultures?

Keynote von Margarete Jahrmann (Leiterin des Masterstudiengangs Experimental Game Cultures, die Angewandte Wien)
Studio Ost

Künstlerisches Spiel ist für mich die experimentelle Erprobung und subjektive Erfahrung von alternativen Möglichkeiten von Welt. Das Spiel als partizipatorischer Prozess kann uns Wege zu positiver Veränderung, zu neuen Formen der zukünftigen Gesellschaft, der Politik und des empathischen Miteinanders aufzeigen. Durch das bewusste Brechen von Regeln, die Transformation von Regelsystemen, die Akzeptanz von Mehrdeutigkeit als Qualität im Spiel, kann ein neues Verständnis für die globalen Herausforderungen unserer Zeit entstehen.
(Margarete Jahrmann)

Die Keynote „Was sind Experimental Game Cultures?“ versammelt Statements des Coreteams, der Lead Artists und der Professorin Margarete Jahrmann des neu eingerichteten Masterstudiengangs Experimental Game Cultures der Angewandten Wien. Mit einem situativen Drone Game – don´t touch the ceiling gerahmt werden Aspekte der inhaltlichen Ausrichtung des künstlerisch orientierten Studienbereichs „demonstriert“: Studierende und Lehrende erspielen sich gemeinsam den „Raum“ in der ehemaligen PSK Kassenhalle in der Wiener Innenstadt, einem Luftschiff gleichen Gebäude, das nun die Homebase des Studiengangs bildet. Es wird hier der Versuch unternommen, Begrifflichkeit aus Game, Kultur und Spiel neu zu besetzen, wo notwendig zu definieren, wenn sinnvoll, neu zu denken.

Der Masterstudiengang Experimental Game Cultures legt einen Schwerpunkt auf neu entstehende Formen gesellschaftlicher Wirkung durch Spiel. Ziel ist eine kritische Reflexion der gesellschaftlichen Wirkmacht von Spielen und gleichzeitig die prototypische Entwicklung innovativer Spielkonzepte und -ansätze. Der zentrale Aspekt des Studiengangs ist die Verschränkung der Entwicklung innovativer Spielkonzepte mit einer kritischen Auseinandersetzung mit Spielen in ihren unterschiedlichen historischen, gesellschaftlichen und sozialen Kontexten. Künstlerische Forschungsbereiche sind u.a. die Nutzung von Spiel und Spielen als Instrument zum besseren Verständnis sozialer, wirtschaftlicher und politischer Zusammenhänge und zur demokratischen Gestaltung der Zukunft — kristallisiert in Themen wie und non-colonial play und games for non-humans.

www.dieangewandte.at/experimentalgamecultures

ca. 10 Min

Film und Bilder: Experimental Game Cultures Core team: Louise Linsenbolz, Rebecca Merlic, Georg Luif, Thomas Wagensommerer & Margarete Jahrmann, 2021