Ways to Listen to a River

Nahuel Cano

Premiere Nordost Südwest Performance 2022/23

Der argentinische Künstler Nahuel Cano begibt sich in Zusammenarbeit mit Juan Fernández Gebauer auf eine poetische Spurensuche, die die Wasserläufe im Süden Patagoniens folgt. Die Multimedia Performance lädt dazu ein, den gespenstischen Stimmen des Flusses zu begegnen.

Englisch, Dauer: ca. 1 Std.

„Ways to Listen to a River“ ist ein experimentelles musikalisches Storytelling, ein performatives Konzert, das uns einlädt, den Stimmen der Flüsse zu lauschen und Wege zu finden, mit dem zu leben, was diese Gewässer über ihre Vergangenheit und Gegenwart und unsere Zukunft zu erzählen haben. Welches sind die Geschichten und Geschichten, die ein Fluss in sich trägt? Was können wir von ihnen lernen?

In diesem performativen Konzert ist das Publikum eingeladen, sich zu setzen, hinzulegen oder umherzugehen, während es in eine quadrophonische Klanginstallation eintaucht. Die Aufführung besteht aus einer Partitur aus Musik, Worten, Bewegung und Live-Videoprojektionen.

Die Partitur basiert auf einer Praxis der Kartierung der Klanglandschaften von Flüssen und ist aus dieser hervorgegangen. Flüsse sind besonders komplexe und dynamische Systeme: In unendlichen Wechselwirkungen formen sie das Land, durch das sie fließen, und werden von diesem geformt, während sie gleichzeitig von menschlichen Visionen, Ängsten und Bedürfnissen geformt werden. Flüsse sind auch unglaublich mächtige Metaphern und spirituelle Kräfte, wertvolle und begehrte Wirtschaftsgüter, Zeugen und Träger der Geschichte. Was eröffnet sich, wenn man auf die Verwandlungen und Spuren in Klanglandschaften achtet?

Während der Aufführung werden Kartenausschnitte des Limay-Flusses im Süden Argentiniens gespielt. Dieser Fluss ist Teil der persönlichen und familiären Geschichte von Nahuel Cano, und in ihm kann man von einer Gegenwart am Rande des ökologischen Kollapses aus eine Geschichte der Kolonisierung und Gewalt nachzeichnen. Auf diesen Klangkarten sind die historischen, politischen und ökologischen, aber auch die inneren, persönlichen Territorien Fäden, die zu einer besonderen Form des Geschichtenerzählens beitragen, die nicht nur das Geschehene, die Fakten und Daten, sondern auch die Gefühle, die Träume und Möglichkeiten zusammen mit dem Schweigen und den Lücken einbezieht: was wir nicht wissen, was wir nicht hören können.

Recherche, Konzept und Kompositionen: Nahuel Cano

Visuals und Raumgestaltung: Juan Fernandez Gebauer

Berater für Text und Komposition: Flor Braier

Beraterin für Bewegung: Jimena Perez Salerno

Gesangslehrer: Claudia Cano

Forschungsmitarbeiter: Susana Lara, Gustavo Figueroa, Javier Grosso, Liliana Ancalao.

Mit der Unterstützung von: Het Huis Utrecht (NL), Residenties Utrecht (NL), WP Zimmer Antwerpen (BE), Camargo Foundation Fellowship (USA/FR), Hellerau (DE), Estudio El Cuarto (Ar), Buitenplaats Doornburgh (NL), Ensemble Modelo62 (NL).