Tomorrow Is Always Too Long

Phil Collins (GB, DE)

Dauer: 82 min,
Sprache: Englisch, deutsche Untertitel

Film online

Ein dokumentarisches Musical, das im Laufe eines Jahres mit verschiedenen Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen in Glasgow entwickelt wurde. „Tomorrow Is Always Too Long“ ist ein Liebesbrief an die größte Stadt Schottlands. Zwischen dem Besuch von Paul Robeson am 1. Mai 1960, Animationen in Form von Scherenschnitten für Erwachsene, improvisierten Übertragungen aus einem stillgelegten TV-Studio und Ausbrüchen eines dröhnenden elektronischen Soundtracks performt ein Ensemble von Glasgower:innen aus dem wirklichen Leben Songs des walisischen Popstars Cate Le Bon mit einer symphonischen Begleitung des Royal Scottish National Orchestra. Dieses fesselnde Werk, das einen Tag im Leben der Stadt als berauschende, halluzinatorische Symphonie darstellt, verwebt Genres und visuelle Stile, um ein zartes Zeugnis der Poesie des Alltags zu zaubern.

Mit der Kameraarbeit des renommierten DoP Michael McDonough (Winter’s Bone, Sunset Song), dem originalen elektronischen Soundtrack von Barry Burns (Mogwai) und der handgemachten Animation von Matthew Robins wurde „Tomorrow Is Always Too Long“ von The Common Guild in Auftrag gegeben und erstmals als groß angelegte Freiluftvorführung im Queen’s Park in Glasgow im Rahmen des Festivals 2014 (Commonwealth Games Cultural Programme) präsentiert. Seitdem wurde es auf zahlreichen internationalen Festivals und an Ausstellungsorten präsentiert. Im Jahr 2015 erhielt er den Publikumspreis im Kino der Kunst in München.

Phil Collins ist ein bildender Künstler und Filmemacher, der in Berlin und Wuppertal lebt. Er ist Professor für Video und Performance an der Kunsthochschule für Medien Köln.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat Collins Anerkennung für ehrgeizige Projekte erlangt, die in einer engen Beziehung zu Orten, Menschen und Gemeinschaften verwurzelt sind. In Form von Filmen, Installationen, performativen Situationen oder Live-Events stellt seine Arbeit die Aspekte der gelebten Erfahrung, das radikale Potenzial von Empathie und Verbindung sowie Stimmen, die oft missachtet oder unterdrückt wurden, in den Vordergrund. Über verschiedene Geografien, Ethnien, Sprachen und soziale Klassen hinweg – von Europa und dem Nahen Osten über Südostasien bis nach Nord- und Südamerika – wird Collins’ Ansatz von einem Ethos des Austauschs geleitet, das sich in einem Engagement für langfristige Prozesse und die Auseinandersetzung mit dem lokalen Kontext ausdrückt. Mit entwaffnender Unmittelbarkeit, aber auch kritisch gegenüber ungleicher Machtdynamik und der politischen Ökonomie der Kultur, unterstreicht Collins’ vielfältige Praxis die alltäglichen Nöte, ein gemeinsames Gefühl der Solidarität und was es bedeutet, miteinander in Beziehung zu treten.