Sächsische Staatskapelle spielt Aribert Reimann

Porträtkonzert des Capell-Compositeurs

mit kapelle21 – Musiker*innen der Sächsischen Staatskapelle Dresden

Musik

Auch dem neuen Capell-Compositeur Aribert Reimann widmen die Musiker*innen der Sächsischen Staatskapelle Dresden nach dem Konzert mit Peter Eötvös im Januar 2019 erneut ein umfangreiches Porträtkonzert in HELLERAU. Dabei stehen Reimanns kammermusikalische Auseinandersetzungen mit drei Komponisten des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt: Schubert, Mendelssohn und Schumann sind seit langem wichtige Bezugsgrößen für das Schaffen des Berliner Komponisten, der sich ihrem Werk auf subtile Weise nähert. So wird eine weniger bekannte Facette des großen Musikdramatikers und früheren Liedbegleiters erlebbar.

Aribert Reimann wurde 1936 in Berlin in eine von Musik geprägte Familie geboren. Bereits mit zehn Jahren komponierte er erste Klavierlieder. Nach dem Abitur arbeitete er als Korrepetitor und studierte Komposition bei Boris Blacher und Ernst Pepping, Klavier bei Otto Rausch sowie Musikwissenschaft an der Universität Wien. Von 1974 bis 1983 hatte er eine Professur an der Hamburger Musikhochschule mit Schwerpunkt auf Zeitgenössischem Lied inne, 1983 wurde er in gleicher Funktion an die Berliner Hochschule der Künste berufen.

Die Affinität zur menschlichen Stimme stellt für Aribert Reimanns kompositorisches Schaffen einen starken Impuls dar. So bilden Musiktheater und Lied die Keimzellen, aus denen sich das künstlerische Schaffen Reimanns weiter entwickelte. Mit wichtigen Bühnenwerken wie seiner Jahrhundertoper „Lear“ (1976–78), „Medea“ (2007–09) und

zuletzt „L’Invisible“ (2011–17) zählt er zu den führenden Opernkomponisten weltweit. Neben Liedkompositionen auf Texte von Paul Celan, James Joyce, Joseph von Eichendorff oder Louise Labé entstanden zahlreiche Kammermusikstücke, Solokonzerte und Orchesterwerke wie die beiden Klavierkonzerte (1961 und 1972), Sieben Fragmente für Orchester in memoriam Robert Schumann (1988), das Violinkonzert (1995/96) und das Orchesterwerk „Zeit-Inseln“ (2004).

Der Komponist wurde mit einer Vielzahl von Ehrungen und Preisen ausgezeichnet, darunter der Frankfurter Musikpreis, das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, der Ernst von Siemens Musikpreis sowie der Deutsche Theaterpreis DER FAUST für sein Lebenswerk im Jahr 2018.

Programm

Reimann
Solo für Viola
Stephan Pätzold

„oder soll es Tod bedeuten“
Carolina Ullrich
Robert Lis, Kay Mitzscherling, Holger Grohs, Friedwart Christian Dittmann

Mendelssohn
Streichquartette-Moll, Op. 44/2
Robert Lis, Kay Mitzscherling, Holger Grohs und Friedwart Christian Dittmann

Reimann
Solo für Violoncello
Norbert Anger

Schumann
Fantasiestücke für Klarinette, Flöte, Harfe und zwei Bratschen
Robert Oberaigner, Rozália Szábo, Johanna Schellenberger,  Marie – Annick  Caron,
Michael Horwath

Reimann
Adagio für Streichquartett
Tibor Gyenge,  Lukas Stepp, Michael Horwath, Titus Maack

„Solo“ für Oboe
Céline Moinet

Nocturnos für Violoncello und Harfe
Johanna Schellenberger, Norbert Anger

Schubert
Streichquartett
Tibor Gyenge,  Lukas Stepp, Michael Horwath, Titus Maack

Reimann
Metamorphosen für 10 Instrumente

Flöte (auch Piccolo): Bernhard Kury
Oboe: Volker Hanemann
Klarinette (B): Christian Dollfuß
Fagott: Thomas Eberhardt
Horn (F): Zoltán Mácsai
2 Violinen: Michael Schmid, Emanuel Held
Viola: Marie- Annick Caron
Violoncello: Titus Maack
Kontrabass: Martin Knauer