Open Studio: Liera Polianskova

vom Exploring Echoes Residenzprogramm

2024/25 Open Studio Residenz
Foto: Liera Polianskova

Das Konzept der Staatsgrenze wird hauptsächlich als ein Phänomen der politischen Welt – der Welt der Menschen – interpretiert. Wildschweine, die den Fluss überqueren – vom ukrainischen zum rumänischen Ufer, Eidechsen, die in Zügen von Italien nach Deutschland reisen, und im Gegenzug Wölfe, die von Deutschland nach Polen laufen – ein ständiger Kreislauf, unabhängig von EU-Pässen und Kontrollpunkten, von Kartenlinien. Aber genau wie die Karman-Linie erweist sich diese Unabhängigkeit als bedingt. Und irgendwann werden wir feststellen – sowohl für Flugzeuge als auch für einige Zugvögel ist das Gebiet der Ukraine zur Flugverbotszone geworden. Der Krieg – eine konstante, aber nicht offensichtliche Variable der Geschichte – manifestiert territoriale Grenzen; er steckt die Grenzen unserer Erinnerung, unserer Identität ab. 

Wenn die Medienkünstlerin Liera Polianskova über diese – für sie neue – Realität nachdenkt, denkt sie oft an Zugvögel – an die Linien neuer Routen in ihren Gedächtniskarten, an die Stimmen, die unsere Parabolmikrofone nicht mehr hören werden. 

In dem Open Studio teilt sie Einblicke in ihre Recherche und künstlerischen Praxis. 

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Dauer: ca. 1 Std.
Sprache: Englisch 

Anmeldung über:
Janka Dold
Residenzprogramm
dold@hellerau.org