Karussell – Installationen
21 – Erinnerungen ans Erwachsenwerden, Mats Staub | Grafische Reportage – Ein Wandbild, Victoria Lomasko | Stille Gewalt, Daria Serenko
21 – Erinnerung ans Erwachsenwerden
Mats Staub
Studio Ost/Ecksalon Ost | Videoinstallation
In welchem Jahr sind Sie 21 geworden? Was hat sich in diesem Jahr Videoinstallation ereignet? Und wie sind Sie erwachsen geworden? Mats Staub nimmt sich viel Zeit, mit Menschen verschiedenen Alters über die se Fragen zu sprechen. Nach drei Monaten besucht er seine Protagonist*innen erneut: Während er ihnen die von ihm ver dichteten Tonaufnahmen vorspielt, filmt er die Reaktionen in den Gesichtern der Zuhörenden. „21“ ist ein Langzeitprojekt und erweitert sich von Ort zu Ort. Mit dieser wachsen den Sammlung von Einzelportraits entsteht eine außerge wöhnliche Galerie des vergangenen und des gegenwärtigen Jahrhunderts. In Dresden führt Mats Staub Gespräche mit Menschen, die einen russischen biografischen Hintergrund haben und erarbeitet fünf neue Portraits.
Mats Staub (*1972, Muri bei Bern, Schweiz), studierte Theaterwissen schaft, Journalistik und Religionswissenschaft in Bern, Fribourg und Berlin. Er entwickelt seit 2004 Langzeit und Kunstprojekte im Spannungsfeld zwischen Theater und Ausstellung, Wissenschaft und Literatur.
Stille Gewalt
Daria Serenko
Studio West | Aktionskunst
Die junge Künstlerin Daria Serenko wird sich neben ihrer Teilnahme am Gespräch zu Politischer Aktionskunst in Russland am Nachmittag des 12.01.2020 in der Folgewoche mit Fraueninitiativen und Mitarbeiter*innen von Krisenzentren zu häuslicher Gewalt treffen und recherchieren, wie in Dresden mit diesem Problem umgegangen wird. Am Ende steht eine ihrer Kunstaktionen zu geschlechtsspezifischer Gewalt, mit denen sie auch in Russland bekannt geworden ist. In öffentlichen Verkehrsmitteln und auf den Straßen Moskaus war sie bei ihrer Arbeit „tichie pikety“ (stille (Streik-)Posten) mit Plakaten unterwegs, die auf Homophobie und häusliche Gewalt aufmerksam machten.
Daria Serenko (1993) ist Lyrikerin und Kuratorin und hat das Gorki-Literaturinstitut abgeschlossen.
Grafische Reportage – Ein Wandbild
Victoria Lomasko
Ecksalon West | Live painting
Die Künstlerin Victoria Lomasko wird vom 07. bis zum 20. Januar ein Studio im Festspielhaus Hellerau beziehen und in dieser Zeit an einem Wandbild arbeiten. Lomasko beschäftigt sich mit sozialer Grafik. Seit 2008 entwickelt sie das Genre der „grafischen Reportage“, das es im vorrevolutionären Russland und in der Sowjetunion gegeben hat und das nach ihrem Zusammenbruch verschwunden ist. Als Künstlerin und Aktivistin arbeitet sie mit Medien und Menschenrechtsorganisationen zusammen. Sie reist durch Russland und ehemalige Sowjetrepubliken und untersucht das private, psychologische und geistige Leben verschiedener Randgruppen. Ihre Heldinnen und Helden sind Sexsklav*innen aus Nishni Nowgorod, Frauen aus geheimen lesbischen Clubs, Lehrer einer verlassenen Dorfschule, Gefangene einer Strafkolonie für Minderjährige und Menschen, insbesondere Frauen, aus dem postsowjetischen Raum.