Isles & Rivers

OUTERNATIONAL

2024/25 DTzM Musik Auswärts

Wie klingt eine Kunstmusik, die sich in Exil und Diaspora ihren multiplen, hybriden Einflüssen stellt? Wie lösen wir hörend Vorstellungen vom Eigenen und Fremden auf? Wie spiegeln Konzertprogramme eine offene Gesellschaft in ihrer Vielstimmigkeit? Das Programm „Isles & Rivers“ windet sich musikalisch entlang sich verfestigender und auflösender Grenzen. Es erzählt es die Geschichte der Musik als ewige Geschichte der Migration – und nähert sich der Insel als realer Utopie … Das Publikum ist eingeladen, den Fluss an verschiedenen Ufern zu verlassen und wieder zu betreten – mal ist das Programm wild schäumend, mal leise.

Kompositionen der Solist*innen des Ensembles, das für dieses Projekt wie eine Familie zusammengewachsen ist, umkreisen das Meer, angetrieben von wandernden Rhythmen und Melodien: Sokratis Sinopoulos ist einer der größten Lyra-Virtuosen Griechenlands, Keyvan und Bijan Chemirani haben eine gänzliche eigene Spielweise für persische Perkussion entwickelt, der in ihre Stücke einfließt. Yannis Kyriakides, der auch als Live-Elektroniker auf der Bühne steht, widmet sich in seinem Stück „Knowing Nothing“ dem Philosophen Metrodorus von der Insel Chios. Die für dieses Programm zusammengestellte Besetzung präsentiert auch ein weiteres Stück von Kyriakides: „The Island Remained Silent“. Es basiert auf acht Texten über die erste Begegnung eines Erzählers mit einer Insel und erzählt vom Mittelmeer als Raum der Flüchtlingserfahrung. Bei Aufführungen in Berlin und Hamburg, in Griechenland und Luxemburg hinterließ das Projekt ein begeistertes Publikum – und die Reise geht weiter!

Dauer: ca. 1 Std. 30 Min.
Wenig Sprache

Zum reinhören

*Achtung diese Veranstaltung findet im Zentralwerk statt

Wie klingt Kunstmusik, die sich in Exil und Diaspora hybriden Einflüssen stellt? Wie lösen wir hörend Vorstellungen vom Eigenen und Fremden auf? „Outer-national“ ist eine europäische Konzertreihe für transtraditionelle Musik, die Musiker*innen verschiedener Traditionen verbindet. Die Konzerte basieren auf künstlerischer Recherche zu Musizierpraxis und Kontextualisierung. Ziel ist es, neue Räume für herausragende Künstlerinnen fernab des Mainstreams zu schaffen. Jedes Konzert wird von einer digitalen Schwerpunktreihe im VAN Magazin begleitet.

van-outernational.com

Elisa Erkelenz ist freie Kuratorin, Dramaturgin und Autorin im Bereich klassischer, zeitgenössischer und transtraditioneller Musik. Nach Jahren beim Ensemble Resonanz als Dramaturgin und stellv. Geschäftsführung hat sie 2019 die künstlerische Forschung Outernational ins Leben gerufen, die sich in Konzerten und Listening Sessions in Berlin und Europa sowie in einem eigenen Magazin (VAN Outernational) transtraditioneller, zeitgenössischer Musik und ihren Diskursen widmet. Mit dem Geiger David-Maria Gramse kuratiert und moderiert sie den Podcast „Des Pudels Kern“. Als freie Dramaturgin und Kuratorin ist sie für verschiedene Häuser und Festivals tätig, von der Elbphilharmonie über die Donaueschinger Musiktage zum Deutschlandfunk.

Der Komponist und Lautenist Andreas Arend verknüpft in seinen Arbeiten historische und zeitgenössische Elemente. Regelmäßig spielt er gemeinsam mit Nils Mönkemeyer und Veronika Skuplik, zudem konzertiert er in Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester. Zuletzt entstand unter seiner Mitwirkung „Ballads within a dream“ (2020, DHM), ein komponiertes Set aus alten englischen Folksongs.

Die Violinistin Rebecca Beyer ist Gründungsmitglied des Solistenensemble Kaleidoskop und spielt zudem regelmäßig im Ensemble Resonanz und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Mit ihrer Piazzolla-Band Tangologia ist sie bei renommierten Jazzfestivals zu Gast. Beyer ist Preisträgerin des Ibolyka-Gyarfas-Wettbewerbes Berlin.

Als Gewinner des Brian Boak Bursary Award und Marten Bequest Award in Australien, zählt der in Sydney, Australien, geborene Martin Smith zu den gefragtesten Musikern der jungen Generation. Seine bisherige Karriere führte ihn zu den Musikfestivals von Ravinia (USA), Prussia Cove (England), Los Angeles (USA) und zum Mahler-Musikfestival in Italien und lies ihn wiederholt mit zahlreichen Orchestern, wie zum Beispiel dem Plymouth Symphony Orchestra, dem Lyoner Kammerorchester und dem Esbjerg Ensemble auftreten. Seine Ausbildung erhielt Martin Smith bei Susan Blake und Uzi Wiesel am Sydney Conservatorium of Music, bei Natalia Gutman an der Scuola di Musica di Fiesole in Florenz. Seit 2009 ist er ein Mitglied des Zafraan Ensembles in Berlin.

Bijan Chemirani ist ein Virtuose an der Zarb und Tombak. In seiner Arbeit mixt er Musiktraditionen und -kulturen, besonders verbunden ist er traditioneller iranischer Perkussion-Musik. Er arbeitete mit Musiker*innen wie Jean-Guihen Queyra und Sylvain Luc oder auch Sting und Ross Daly zusammen. Darüber hinaus spielt er in Gruppen wie Oneira und LPC Trio sowie mit Vater und Bruder im Trio Chemirani.

Der Musiker Keyvan Chemirani spielt eine Vielzahl an Perkussion-Instrumenten und verknüpft Musiktraditionen von früher klassischer und barocker bis hin zu zeitgenössischer Musik und Jazz. Er kooperiert mit Künstler*innen wie Sylvain Luc oder Didier Lockwood und spielt in Ensembles wie dem Kudsi Erguner Ensemble, Ross Daly Ensemble sowie mit seinem Vater und Bruder im Trio Chemirani.

Der Violinist David-Maria Gramse spielt auf modernen und historischen Instrumenten in verschiedenen Ensembles und Kammerorchestern wie der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Balthasar-Neumann-Ensemble unter Thomas Hengelbrock und dem Pariser Orchester Le Cercle de l’Harmonie. Seit 2011 ist Gramse Mitglied des Ensemble Resonanz in Hamburg.

Kübra Gümüşay ist Autorin des Bestsellers „Sprache & Sein“, sowie Initiatorin zahlreicher preisgekrönter Kampagnen und Vereine. Seit 2023 ist sie Fellow am New Institute in Hamburg. Aktuell erforscht sie alternative Zukünfte, reale Utopien und die Politik der Imaginationen.

Giorgi Kiknadze, 1982 in Tiflis, Georgien geboren und seit 1991 in Deutschland lebend, erhielt mit 6 Jahren Klavier- und später Cellounterricht, später studierte er Jazzkontrabass an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Bereits während des Studiums etablierte er sich nach und nach in der Hamburger Jazzszene, ob in namhaften Bands oder eigenen Projekten.

Zum Repertoire des preisgekrönten Komponisten und Klangkünstlers Yannis Kyriakides zählen zahlreiche Musiktheater, audiovisuelle Installationen und Instrumentalwerke. 2020 erhielt er für sein Gesamtwerk den Johan Wagenaar Preis. Er ist Gründer des Plattenlabels „Unsounds“, Mitglied des Ensembles Maze und unterrichtet Komposition am Königlichen Konservatorium in Den Haag.

Sokratis Sinopoulos ist ein Meister an der Lyra und überschreitet in seiner Arbeit die Genregrenzen zwischen Jazz, Klassik, griechischer Volksmusik und der Klangwelt des östlichen Mittelmeerraums. Er arbeitete mit zahlreichen Musiker*innen wie Ross Daly, Eleni Karaindrou, Charles Lloyd und Jean Guihen Queyras. 2010 gründete er das Sokratis Sinopoulos Quartett.  

Sokratis Sinopoulos: Lyra
Keyvan und Bijan Chemirani, Zarb: Saz
Yannis Kyriakides,:Live-Elektronik
David-Maria Gramse: Geige
Rebecca Beyer: Geige
Martin Smith: Cello
Giorgi Kiknadze: Kontrabass
Andreas Arend: Theorbe
Elisa Erkelenz: Kuration und Dramaturgie

Eine Kooperation mit dem ZENTRALWERK e.V.