GOLA 4th Movement
Reut Shemesh
GOLA 4th Movement ist die vierte Überarbeitung des Stücks GOLA, das ursprünglich 2017 entstand und ist Teil einer Serie, die von der Form, dem Rhythmus und dem Dogma nationaler Zeremonien inspiriert ist.
Die Performance befasst sich mit Israels Nationalfeierlichkeiten zum Gedenktag für Israels gefallene Soldat*innen und den Holocaust-Gedenktag. An diesen Tagen nehmen Kinder, junge Erwachsene und Soldat:innen an einer Art öffentlichem Theater teil.
Durch gemeinschaftliche Rituale werden Vorstellungen von kollektiver Trauer, Patriotismus, Held:innentum und Stolz vermittelt und eingeschrieben. Wiederkehrende Elemente wie Fahnenschwenken, Marschieren, stehende Formationen, Geschichtenerzählen und das Singen von Hymnen betonen das kollektive Gedächtnis und die Identität.
Schwankend zwischen Nostalgie und kritischer Distanz, zieht GOLA 4th Movement die Parallele zwischen zeremoniellen Handlungen, dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und dem Potenzial seiner Erfüllung.
„Nationale Zeremonien sind ein fester Bestandteil des Aufwachsens in Israel. Wie viele meiner Freund:innen meldete ich mich freiwillig, um auf der Bühne zu tanzen, zu singen und zu spielen. Es gab ein unbestreitbares Bestreben, an diesem kollektiven nationalen Ethos teilzunehmen und es war vor allem eine Gelegenheit, auf der Bühne aufzutreten. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für meine tänzerische und choreografische Laufbahn. Heute, nachdem ich nach Deutschland ausgewandert bin, sehe ich die Attraktion von Gemeinschaft im Rahmen nationaler Repräsentationsakte in einem anderen Licht“ – Reut Shemesh
Dauer: ca. 1 Std.