Münch, Voigtländer, Mutić, Xenakis

Elbland Philharmonie Sachsen, Leitung Ekkehard Klemm

Musik 2021/22 TONLAGEN

Die Elbland Philharmonie Sachsen und der Cellist Matthias Lorenz sowie weitere Solist:innen präsentieren unter der Leitung von Ekkehard Klemm Werke von Christian Münch (UA), Lothar Voigtländer und Iannis Xenakis. Die Aufführung der Komposition KONTAKT von Sonja Mutić muss aus technischen Gründen leider verschoben werden.

Vor 100 Jahren wurde Iannis Xenakis, als Grieche, in Rumänien geboren. Während seines Ingenieurstudiums in Athen schloss er sich nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 dem Widerstand an und kämpfte ab 1944 im Bürgerkrieg auch gegen die britischen Besatzer. Wegen seiner Widerstandsaktivitäten in Athen zum Tode verurteilt musste er 1947 nach Frankreich fliehen, hier fand er Arbeit als Ingenieur beim Stararchitekten Le Corbusier und lernte den Komponisten Oliver Messiaen kennen. Zentral für die Musik von Xenakis wurde die Konzeption des musikalischen Raumes wie auch der Fokus auf das menschliche Vorstellungsvermögen. Im Rahmen der 30. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik und zum 100. Geburtstag des Komponisten präsentieren der Solist Matthias Lorenz mit der Elbland Philharmonie Sachsen „Epicycle“ für Violoncello und 12 Musiker.

Christian Münch
Cellokonzert mit 7 Schlagzeugern [2020]
für Violoncello solo und sieben Schlagwerker
Uraufführung

Lothar Voigtländer
Anwandlung 2 [1995]
für Flöte, Harfe und Schlagwerk

Iannis Xenakis (zum 100. Geburtstag)
Epicycle [1989]
für Violoncello und 12 Musiker

Lothar Voigtländer
De profundis [1986]
für 5 Schlagwerker + Zuspielband           

Solist:innen:

  • Matthias Lorenz (Violoncello)
  • Olaf Georgi (Flöte)
  • Alma Klemm (Harfe)
  • Hendrik Gläßer (Schlagwerk)

Es spielt die Elbland Philharmonie Sachsen.

Dirigent: Ekkehard Klemm

 

 

Lothar Voigtländer erhielt seine musikalische Ausbildung zwischen 1954 und 1962 im Dresdner Kreuzchor bei Rudolf Mauersberger. Von 1961 bis 1968 studierte er Dirigieren bei Rolf Reuter und Komposition bei Fritz Geißler an der Hochschule für Musik Leipzig. 1984 gründete er zusammen mit Georg Katzer die „Gesellschaft für elektroakustische Musik“ und erhielt 1992 eine Gastprofessur an der Universität Paris. Seit 2001 ist Voigtländer Honorarprofessor für Komposition an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden und seit 2006 Mitglied des GEMA-Aufsichtsrats. Elektroakustische Arbeiten führten ihn in die Studios von Bourges, Zürich, Basel, Hilversum, Freiburg (WDR), Budapest und Bratislava. Voigtländer erhielt internationale Preise und mehrere Auszeichnungen beim Festival für elektroakustische Musik in Bourges (Grand Prix 1996).

Christian Münch wurde 1951 in einer Kantorenfamilie in Freiberg geboren, bei seinem Vater lernte er Trompete und Orgel und erhielt früh Klavier- und Klarinettenunterricht. Von 1971 bis 1976 studierte er im Fach Komposition bei Manfred Weiss und Wilfried Krätzschmar, Dirigieren bei Rudolf Neuhaus und Klavier bei Günter Händel an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. Von 1983 bis 1985 war er Meisterschüler bei Georg Katzer an der Akademie der Künste Berlin, im Anschluss arbeitete Münch als Korrepetitor an der Sächsischen Staatsoper Dresden. Er dirigierte die Gruppe Neue Musik Hanns Eisler, das musica-viva-ensemble dresden und das Ensemble für Neue Musik Berlin sowie als Gastdirigent an der Deutschen Staatsoper Berlin und leitete mehr als 100 Uraufführungen. Seine Kompositionen, darunter ein Ballett, wurden unter anderem von der Dresdner Philharmonie, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem Dresdner Kreuzchor aufgeführt. Münch lehrt seit 1976 an der Dresdner Musikhochschule und war dort von 2002 bis 2016 Honorarprofessor. Er unterrichtete Aufführungspraxis Neue Musik.

Mit einem bereits erworbenen Ticket im Rahmen von TONLAGEN (außer „Komponisten zum Frühstück“) aus November 2021 kann ein Ticket mit einer Ermäßigung von 50% erworben werden. Nur im Besucherzentrum oder an der Abendkasse buchbar.

Keine Sprache

Das Konzert wird aufgezeichnet in Kooperation mit Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)

Im Rahmen von TONLAGEN – 30. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.