Tereza Ondrová // Temporary Collective

Juni – Juli 2023

Eine Tänzerin und ein Geophon – beide mit dem Ziel, zu spüren, zu fühlen und zu vergrößern. Für den Forschungsprozess von GEO kreiert die in Prag lebende Tänzerin Tereza Ondrová vom Temporary Collective ein Duett mit dem Sediment – das heißt, sie bringt die Geschichte, die Konturen und die Verschiebungen des Bodens unter MOVE zum Vorschein. Durch Treffen mit Geolog:innen und Historiker:innen erforscht sie das Sediment und das Territorium jedes Ortes, an dem sie sich aufhält. Sie ist auf der Suche nach einem Tanz, der eine Musikalität mit der Textur und der Schichtung des Bodens unter ihren Füßen und der dort lebenden Erzählung schafft. Durch das Geophon (ein Kontaktmikrofon) trägt jeder ihrer Schritte und jeder Kontakt mit dem Boden in Echtzeit zur Klangkomposition der Performance bei. Sie verfolgt und kartographiert den durch ihren Tanz erzeugten Klang und lenkt so unsere Aufmerksamkeit auf die Landschaft und die Umwelt um uns herum.

Körper, Gebäude, Land. Alle haben eine Geschichte. Alle mit ihrem eigenen Rhythmus. Alle mit ihrer eigenen Wirkung aufeinander. Ponec ist ein Theater in Prag, das auf einem Felsen steht, der vor 1000 Jahren von der Moldau geformt wurde. Ein Fluss, der heute nur noch 1 Kilometer entfernt ist. Tereza tanzt seit 25 Jahren auf diesem Felsen in Ponec. Das erste Solo, das sie dort tanzte, war zu einer symphonischen Dichtung über die Moldau (Vltava). Die Choreografie, die derzeit für GEO erforscht wird, ist eine Topografie all dieser Akteur:innen und Schichten. Durch diesen Tanz und mit Hilfe eines Geophons werden uns der Boden unter uns und der Körper über uns zu einem Bewusstsein für die Landschaft führen, die wir alle bewohnen.

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