Fachtag „Transgenerationales Arbeiten in den Performing Arts“

2024/25 Watch Out Gespräch Workshop
Foto: Klaus Gigga

Während des Fachtags wollen wir in unterschiedlichen Formaten, wie einem moderierten Austausch, praktischen Workshopsessions und interessanten Themeninputs aus der Praxis zusammenkommen und über die Frage sprechen: Wie können transgenerationale Dialoge in und an kreativen Orten entstehen und zukunftsweisend nachhallen?

Der Fachtag richtet sich an Künstler*innen, Student*innen, Mitarbeitende von Einrichtungen für Kinder oder Senior*innen, Vermittler*innen der Kulturellen Bildung und alle, die sich mit dieser Fragestellung auseinandersetzen wollen. 

Dauer: 10:00 – 18:00 Uhr 
Sprache: Deutsch
Während des Fachtags steht bei Bedarf eine Kinderbetreuung zur Verfügung.
Der Fachtag findet mit einer Übersetzung in deutscher Gebärdensprache (DGS) statt.

Anmeldung bis 6. Juni unter: fuchs@hellerau.org

Der Fachtag findet im Rahmen von der Veranstaltungsreihe „Kunst und Begegnungen“ des Bündnis internationaler Produktionshäuser statt.

10:00 – 11:00 Uhr: Ankommen & Begrüßung

11:30 – 13:00 Uhr: Themen-Inputs aus der Praxis

  • Themenraum Jung: Franziska Ruoss (explore dance: Netzwerk Tanz für junges Publikum), Charly Harazim, Helene Lindicke, Tanita Gola (Kulturgeflüster: Jugendredaktion HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste), Michael McCrae & Romy Weyrauch (theatrale subversion)
  • Themenraum Dazwischen: Christiane Lehmann (BÜRGER:BÜHNE), Nazanin Zandi (freischaffende Künstlerin), Helena Fernandino (Kulturbaude und Landkunst e.V./Heymannbaude)
  • Themenraum Alt: Kieron Jina & Antje Schupp (freischaffende Künstler*innen), Manuela Scharf (Beauftragte für Menschen mit Behinderungen und Senior*innen Landeshauptstadt Dresden) & Ramona Nietzold (SKD), Almut Koch & Marie Schneider (Kulturgeragoginnen)

13:00 – 14:30 Uhr: Mittagessen

14:30 – 15:30 Uhr: Workshops

15:30 – 16:30 Uhr: Pause

16:30 – 17:30 Uhr: moderierter, offener Austausch

18:00 Uhr: Vorstellung go plastic company „Fight for your fairytale“

Themenraum Jung

explore dance ist ein bundesweites Produktions- und Touringnetzwerk, das Tanz für ein junges Publikum nachhaltig stärken möchte. Das Netzwerk, bestehend aus den aktuell vier Partnern Fokus Tanz München, K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg auf Kampnagel, fabrik Potsdam und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, ermöglicht Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Wohnorten und sozialen Hintergründen, zeitgenössischen Tanz zu erleben und am künstlerischen Prozess teilzuhaben. Durch die Produktion, Vermittlung und Aufführung von Tanzstücken möchte das Netzwerk den Bereich für junges Publikum bundesweit auf einem hohen künstlerischen Niveau etablieren und ausbauen. Franziska Ruoss, künstlerische Projektleiterin von explore dance in HELLERAU, stellt das Netzwerk im Themenraum Jung vor.

„Kulturgeflüster Dresden“ ist eine junge Redaktion, die sich mit der Kulturszene in Dresden auseinandersetzt. Geführt wird sie von jungen, kulturbegeisterten Menschen, welche Anderen diesen Raum näherbringen und einen Zugang schaffen wollen. In Form eines Podcast und verschiedenen Blogeinträgen berichtet wir überwiegend über Theater- und Tanzperformances. In unserem Input stellen wir unsere Arbeitsweise, unsere Inhalte und unsere Auffassung der Kulturszene aus junger Perspektive vor.

kulturgefluester-dresden.de

„Das hier ist keine Safari!“
Die Theatermacher*innen Romy Weyrauch und Michael McCrae berichten von den Herausforderungen und Chancen des künstlerischen Arbeitens mit jungen Menschen im sogenannten Sozialen Brennpunkt. Sie sprechen über die eigene Rolle und über Machtverhältnisse in solchen Konstellationen, über die Nachhaltigkeit soziokultureller Projekte bzw. die Netzwerkarbeit, die dafür notwendig ist und über die Erfahrung von Selbstwirksamkeit durch künstlerische Praxis. Romy Weyrauch und Michael McCrae arbeiten seit 2016 als Künstlerische Leitung des Kollektivs theatrale subversion zusammen und realisierten zahlreiche Projekte mit nicht professionellen Darsteller*innen.

theatrale-subversion.de

Themenraum Dazwischen

In Nazanin Zandis Projekten nutzt sie Comics als Medium, um Erlebnisse, Erinnerungen und Erfahrungen unterschiedlichster Menschen zu vermitteln. Bild und Text verschmelzen, um ein visuelles Archiv kollektiver (z.B. Umbrüche in Ostdeutschland 1989) sowie persönlicher Narrativen (z.B. Mobbing) sichtbar zu machen. Der Comic dient nicht nur als künstlerisches Ausdrucksmittel, sondern auch als Werkzeug für Dialog: Empathie und das Zuhören werden geschult, indem man andere Biografien und Kulturen kennenlernt.  

zandigrafix.de

Die Bürger:Bühne am Staatsschauspiel Dresden bringt seit 2009 Menschen aus Dresden und Umgebung auf die Bühne. Sie gibt ihnen die Möglichkeit, sich mit ihren eigenen Geschichten und Erfahrungen künstlerisch auszudrücken. Sie führt Menschen zusammen, die sich im „normalen Leben“ nicht begegnet wären und versteht sich als weltoffener, vielfältiger Treffpunkt der Generationen, sozialen Gruppen und Kulturen.

Mehr zur Bürger:Bühne

Die Tänzerin und Choreografin Helena Fernandino berichtet von ihren Erfahrungen mit zeitgenössischem Tanz im ländlichen Raum. Seit zwei Jahren leitet sie das Projekt „Tanz!für alle“ in der Heymannbaude in Kleinhennersdorf in der Sächsischen Schweiz. In altersgetrennten Gruppen tanzen hier Menschen zwischen 3 und 85 Jahren. Sie reflektiert generationsübergreifende Arbeit als künstlerische Herausforderung und zugleich als großes Potenzial – und oft als tragfähigen Weg, gerade in einem Umfeld, in dem das soziale Leben stark von verschiedenen Generationen geprägt wird. Am Beispiel ihrer Tanztheater-Produktion „WARTEN“ zeigt sie, wie diese Arbeit kreative Impulse freisetzt und die künstlerische Entwicklung innerhalb der Gemeinschaft nachhaltig stärkt. 

Mehr zur Heymannbaude

Themenraum Alt

Die Regisseurin, Performerin und Autorin Antje Schupp und der multidisziplinäre Künstler Kieron Jina teilen Einblicke in ihr neustes Projekt “Life of Joy”. Es ist ein generationsübergreifendes Vorhaben, bei dem Kierons Großmutter Joyce (80 Jahre) und Antjes Tante Ingrid (92 Jahre), die auf verschiedenen Kontinenten aufwuchsen, aber ähnliche Lebensgeschichten teilen, sich symbolisch ‚treffen‘. Trotz geografischer Distanz und unterschiedlicher Erfahrungen verbindet sie eine gemeinsame Lebensfreude. Das Projekt nutzt dokumentarische Elemente, um weibliche Perspektiven, Erzählungen und Reflexionen zusammenzuführen.

Welche Wirkung kann Kunst auf Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen haben? Ramona Nietzold (SKD) teilt Erkenntnisse der Studie „Erinnerungs_reich. Museen als Medizin für Menschen mit Demenz“ (UKD & SKD). Ein Leitfaden gibt einen Einblick in die Durchführung von demenzsensiblen Vermittlungsangeboten in Museen. Gerahmt wird der Input durch einen Überblick über Strukturen und Netzwerke, die den Zugang zu Kunst und Kultur für ältere Menschen in Dresden erleichtern von Manuela Scharf (Beauftragte, Dresden).  

Mehr zur Studie

Kulturgeragogik meint: Kulturelle Bildung und gesellschaftliche Teilhabe im Alter, für Menschen ab 65 bis hochbetagt, mit und ohne Beeinträchtigungen, mit und ohne künstlerische Erfahrungen. Almut Koch und Marie Schneider, beide zertifizierte Kulturgeragoginnen, stellen das Fachgebiet in Theorie und Praxis vor und nehmen euch mit auf eine Entdeckungsreise…