32. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik

28.03. – 18.04.2025 

There is a crack in everything, that’s how the light gets in.
(Leonard Cohen)  

Die 32. Ausgabe der Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik steht unter dem Zeichen dramatischer globaler Umbrüche und gefährdeter Produktionsbedingungen für die Kunst. Seit seiner Gründung 1987 hat sich das Festival als international bedeutende Plattform für aktuelle Entwicklungen der Neuen Musik, spannende Experimente und überraschend interdisziplinäre Konstellationen etabliert. Neben einigen der international renommiertesten Ensembles Neuer Musik und Komponist*innen präsentiert die aktuelle Ausgabe wichtige Nachwuchsprojekte, vermittelt Einblicke in die vitale regionale Freie Musikszene sowie in Projekte und Schwerpunkte von etablierten Institutionen wie Elblandphilharmonie Sachsen, Semperoper, Hochschule für Musik Dresden, Staatsschauspiel Dresden, Staatliche Kunstsammlungen oder Staatskapelle Dresden. Beleuchtet werden ausgewählte Projekte und Künstler*innen, die gerade jetzt die Kraft des gemeinsamen Hörens, aber auch die Fragilität künstlerischer Prozesse, wieder stärker ins Bewusstsein rücken.

Zur Festivalbroschüre

Eröffnet wird das Festival von Ensemble Modern mit einer immersiven Konzert-Archiv-Installation der jungen Komponistin Anda Kryeziu und einem Porträt der 2023 verstorbenen Komponistin Kaija Saariaho (28.03.), deren Oper „Innocence“ aktuell in einer Neuinszenierung an der Semperoper zu erleben ist. In Kooperation mit dem Sächsischen Musikrat und Ensemble Modern erarbeitet das 2021 gegründete Landesjugendensemble Neueste Musik Sachsen ein Programm (30.03.). Weitere wichtige Projekte der nächsten Generation sind das Porträtkonzert der jungen Saxophonistin und Performerin Aina Font in Kooperation mit dem Berlin Prize for Young Artists (30.03.), das Opernprojekt „Die weiße Rose“ (12.04.) als Kooperation der Hochschule für Musik mit dem Staatsschauspiel Dresden oder das Konzertprojekt von MUSAIK in Kooperation mit der Staatskapelle Dresden (16.04.).

Ein außergewöhnliches Erlebnis verspricht das Residenz-Gastspiel des Trickster Orchestra mit neuen Kompositionen u.a. von George Lewis und Cymin Samawatie (04.04.). Elaine Mitchener setzt sich als Schwarze britische Staatsbürgerin der ersten Generation in einer Konzertperformance mit dem Vermächtnis von Julius Eastman auseinander, dem lange vergessenen aber vielleicht radikalsten und spannendsten Vertreter der Minimal Music (08.04.). Auditiv Vokal ist mit musikalischen Interventionen im Archiv der Avantgarden zu erleben (10. & 13.04.). Die Elbland Philharmonie Sachsen wird neben einer Uraufführung des 1944 in Dresden geborenen Komponisten Wilfried Krätzschmar ein Cellokonzert der 1987 in Teheran geborenen und heute in New York lebenden Komponistin Aida Shirazi sowie ein Werk der jungen amerikanischen Komponistin Lauren Siess in Kooperation mit dem Deutschlandfunk präsentieren (11.04.).

Im ZENTRALWERK Dresden treffen beim Konzert „Isles & Rivers“ alte Musikinstrumente auf Elektronik und europäische Barockmusik auf neue Kompositionen von Sokratis Sinopoulos, Keyvan und Bijan Chemirani und Yannis Kyriakides (15.04.). Zum Abschluss des Festivals widmet das 1976 in Paris gegründete Ensemble intercontemporain im Festspielhaus Hellerau dem Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez zum 100. Geburtstag ein ganz besonderes Konzert (17.04.), während Ensemble Musikfabrik in einem hypnotisierenden Film-Projekt mit Musik von Rebecca Saunders und Steve Reich die Bildwelten des international bedeutenden Malers Gerhard Richter in seiner Heimatstadt Dresden neu erlebbar werden lässt (18.04.).

Heute:  Mi 30.04.2025