Wittener Kammermusiktage 2018 Chelsea Leventhal, Psychoanalysis of Fire. © WDR/Claus Langer

Psychoanalysis of Fire | Chelsea Leventhal

Psychoanalysis of Fire ist eine multisensorische, mehrkanalige Klang- und Lichtinstallation. Die Installation besteht aus sechs Lautsprechern, die jeweils mit einer Infrarot-Licht Quelle ausgestattet sind und dadurch gleichzeitig Schall, Licht, und Wärme ausstrahlen. Diese Lautsprecherelemente erzeugen zusammen ein „virtuelles“, umgekehrtes Lagerfeuer, das die Besucher:innen umgibt. Die surround-sound elektroakustische Komposition, die von den Lautsprecherelementen wiedergegeben wird, stammt aus Audio-Aufnahmen u.a. von Wunderkerzen, Feuerwerk, Kamin, Bratpfanne, und Streichholzer sowie Instrumentalisten die auf Kontrabass, Trompete und Flöte die Klänge einer langsam ausgehenden Lagerfeuers imitieren.

Wenn die Besucher:innen an der Komposition lauschen und die Wärme auf ihrer Haut spüren, tauchen sie ein in eine virtuelle Konstruktion von etwas, das in unserer heutigen Gesellschaft zutiefst widersprüchliche Gefühle hervorruft: Feuer ist mit Risiko Gefahr und Zerstörung verbunden, aber ebenso mit Wohlgefühl und emotionaler und sozialer Wärme.

Der Titel der Installation stützt sich auf das Buch La Psychanalyse de feu (1938) von Gaston Bachelard. Bachelard betrachtet das Feuer als Quelle von Angst und Faszination, als Symbol für Leben und Tod, etwas sowohl intimes als Universelles und – vielleicht der grundlegendste Aspekt – als „erstes Objekt der Träumerei, Symbol für Ruhe“. Die Installation bezieht sich auf den anthropologischen Kontext und die sozialen Dimensionen von Feuer und Flamme und offenbart diese letztens nicht nur als chemischer Prozess aber auch als psychosensorische Konstruktion.