Sunken Cities

Emilija Skarnulyte

HYBRID Box Ausstellung 2022/23
Foto: Sunken Cities 2021 - Emilija Skarnulyte

Die HYBRID Box präsentiert die Videoarbeit „Sunken Cities“ als immersive Installation. In einer menschenleeren Landschaft erscheint die mythologische Figur der Sirene, „die für die Magie und das Geheimnis der Quantenmechanik steht“ (Roger Penrose) und als Vermittlerin zwischen Natur und Technik auftritt. Die Meerjungfrau erweckt den Eindruck als sei sie aus der Zukunft zurückgekehrt, um versunkene Städte und technologische Ruinen zu erkunden. Es ist ein retro-futuristischer Blick auf unseren Planeten, eine Perspektive aus einer Zeit, in der Menschen bereits ausgestorben sind und die Natur die Macht übernommen hat -oder wie Škarnulytė es ausdrückt: „die Ruinen der menschlichen Aktivität aus einer fernen Zukunft gesehen“.Die immersive Viedoarbeit „Sunken Cities“ der litauischen Künstlerin und Filmemacherin Emilija Škarnulytė entwirft einen post-apokalyptischer Blick auf die Ruinen menschlicher Aktivität. In einer Kombination aus Dokumentarfilm und Fiktion reflektiert Škarnulytė mit „Funken Cities“ die unsichtbaren Beziehungen zwischen der physischen Welt und unserem sozialen Vorstellungsvermögen und lenkt so den Blick auf die unmittelbare Gegenwart und die bevorstehenden ökologischen Herausforderungen und die Frage nach der Zukunft unserer Spezies.

In ihren Filmen der letzten Jahre tauchen oftmals Orte auf, an denen zeitgenössische politische Themen verhandelt werden, die zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Welten schwanken und welche die Grenzen zwischen geologischen, ökologischen und kosmischen Kräften verwischen. Sie berührt grundlegende Problematiken unserer historischen Periode wie den Klimawandel und die Zukunft unserer Spezies. Dabei setzt Škarnulytė den von Mythen umwobenen stillgelegten technologischen Strukturen und verlassenen, von Zerfall gezeichneten Orten in ihren Filmen die Meerjungfrau als eine Art Gegenmythos entgegen.

Laufzeit der Installation: 16.06. – 02.07., jeweils ab einer Stunde vor und nach den Veranstaltungen im Festspielhaus

Škarnulytė erhielt einen Bachelor-Abschluss von der Brera Academy of Art in Mailand und hat einen Master-Abschluss von der Tromsø Academy of Contemporary Art.

Sie ist Gewinnerin des Future Generation Art Prize 2019 und vertrat Litauen auf der XXII. Triennale di Milano. 2018 war sie Teil des baltischen Pavillons auf der Architekturbiennale von Venedig. Neben Einzelausstellungen in der Tate Modern (2021), im Kunsthaus Pasquart (2021), in Den Frie (2021), in der National Gallery of Art in Vilnius (2021), im CAC (2015) und im Künstlerhaus Bethanien (2017) nahm sie an Gruppenausstellungen im Ballroom Marfa, im Seoul Museum of Art, in der Kadist Foundation und auf der ersten Riga Biennale teil. Im Jahr 2022 nahm Škarnulytė an der Gruppenausstellung Penumbra teil, die von der Fondazione In Between Art Film anlässlich der 59. Biennale von Venedig organisiert wurde. Zu ihren zahlreichen Preisen gehören der Kino der Kunst Project Award, München (2017), der Spare Bank Foundation DNB Artist Award (2017) und der Nationale Litauische Kunstpreis für junge Künstler (2016)), und aktuell wurde sie für den Ars Fennica Kunstpreis 2023 nominiert. Ihre Filme befinden sich in den Sammlungen des IFA, der Kadist Foundation und des Centre Pompidou und wurden in der Serpentine Gallery (Großbritannien), im Centre Pompidou (Frankreich) und im Museum of Modern Art (New York) sowie auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt, darunter in Rotterdam, Busan und Oberhausen. Vor kurzem beendete sie ihre Aufenthalte bei Art Explora und Cite des Art, die auf einen weiteren bedeutenden Aufenthalt im MAK Zentrum für Kunst und Architektur folgten. Sie ist Mitbegründerin und derzeit Co-Leiterin von Polar Film Lab, einem Kollektiv für analoge Filmpraxis in Tromsø, Norwegen, und Mitglied des Künstlerduos New Mineral Collective, das kürzlich von der ersten Toronto Biennale mit einem neuen Werk beauftragt wurde.

Die Ausstellung wird präsentiert von PYLON und ist gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.