Tischgesellschaft „Wieder da!“ Vol. 3 – Live-Sprechstunde

Dr. Henning Fülle (Dramaturg, Kulturforscher, Gründer von „Performing the Archive“)

16:30 - 18:00 Uhr mit Anmeldung an workshop@hellerau.org

Gespräch online
Henning Fülle, Foto: PR Henning Fülle

Performing the Archive – Archiv(e) der Freien Darstellenden Künste – Konzept und Stand der Dinge

Seit 2013 gibt es die Diskussion, angestoßen vom damaligen Leitungsteam des Theater Festivals IMPULSE, Stefanie Wenner und Florian Malzacher: Die Überlieferung der Freien Darstellenden Künste, die sich seit den 1960er-Jahren zur „zweiten Säule“ der deutschen Theaterlandschaft entwickelt haben, schlummert weit verstreut, meist noch bei den ehemaligen und gegenwärtigen Protagonist:innen in Regalen, Schachteln, Ordnern und Kartons. Vielfach schon in Kellern und auf Dachböden. Darunter: Video- und Audio-Datenträger, analog und vor allem digital, zum Teil in Formatierungen, für die heute kaum noch jemand Lesegeräte hat – kurz: Die Geschichte der Freien Darstellenden Künste und ihrer Produktionen droht verloren zu gehen.

Der Impuls, diese Überlieferung als wesentlichen Bestandteil des kulturellen Gedächtnisses der Bundesrepublik Deutschland zu bewahren und zu erschließen fand zunächst breite Resonanz: Eine Studie zum Thema wurde mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien und den Kulturverwaltungen von fünf Bundesländern realisiert und unter dem Titel „Performing the Archive“ publiziert. 2016 fand im Münchener Literaturhaus eine zweitägige Konferenz statt, die das Kulturreferat der Landeshauptstadt möglich machte, auf der Befunde und Konzepte diskutiert wurden.

Kurz gefasst, geht es bei dem „lebendigen Archiv der Freien Darstellenden Künste“ vor allem um einen großen, möglichst umfassenden digitalen Katalog der vorhandenen Archivalien, die damit für die interessierte Öffentlichkeit nachgewiesen und für wissenschaftliche und künstlerische Forschung erschlossen und  zugänglich gemacht werden sollen. Der programmatische Titel „Performing the Archive“ signalisiert dabei, dass es sich um kein „Archiv“ im klassischen Sinne handeln soll, in dem der Kanon der Ewigkeitswerte mehr vor Beschädigung oder Verlust geschützt als zugänglich aufbereitet wird. Vielmehr, das ist die Idee, stellen die Akteur:innen der Freien Darstellenden Künste im Sinne ihrer ureigenen Praxis ihre Arbeit und deren Grundlagen und Herkünfte zur Ansicht, Erforschung und Weiterverwendung zur Verfügung.

Über dieses Konzept und den Stand der Dinge, was seine Realisierung angeht, möchte ich informieren und diskutieren und damit auch das offene Projekt, das gern weitere Mitstreiter:innen vertragen könnte, weiter befördern.

Da die Sprechstunden (online) live stattfinden, bitten die Gastgeber:innen um Voranmeldung unter: workshop@hellerau.org. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung immer auch den Titel der jeweiligen Sprechstunde an, vielen Dank!
Alle Sprechstunden im Überblick.

Die Sprechstunde findet hier über Zoom statt.
Für eine Teilnahme muss die Software Zoom heruntergeladen, deren Datenschutzerklärung und damit der Übertragung eurer Daten in die USA zugestimmt werden. Wir verwenden Zoom, da es nach unserem Wissen derzeit die Plattform mit den geringsten Zugangsbarrieren für eine diverse Gruppe ist.

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