Signals 3.0 – Eine Choreografie für Alle!

Artúr van Balen/Tools for Action in Kollaboration mit Tomás Espinosa

Tools for Action Foundation am Goldenen Reiter Dresden | Jeder kann mitmachen

Installation Performance
SIGNALS Programm Download

Wie sind Menschen und Orte mit Geschichte und Erinnerung verbunden? Welche Erinnerungen entstehen durch die gemeinsame Bewegung von Körpern im Raum? Wie könnte eine neue, lebendige Form des Gedenkens aussehen?

Wir laden alle Dresdner*innen ein, am Samstag, den 9. November, um 18 Uhr am Goldenen Reiter zusammenzukommen, um gemeinsam Dresden zu erhellen. Mit Dresdner*innen aus aller Welt und 80 Leuchtskulpturen wollen wir die Stadt zu diesem historischen Datum neu beleuchten.

Der Impuls für das Experiment Signals 3.0 kommt durch den niederländisch-ungarischen Künstler Artúr van Balen und den kolumbianischen Künstler Tomás Espinosa sowie der Foundation Tools for Action.

Die Choreografie für Alle! am 9. November im Stadtraum von Dresden greift drei historische Ereignisse auf, die sich mit diesem Datum verbinden: Der Ausruf der ersten deutschen Republik 1918, die Novemberprogrome im Jahr 1938 und der Fall der Mauer 1989. Der Dreiklang dieser Ereignisse ruft auch in Dresden besondere Erinnerungen wach. Gemeinsam soll zu neuen Formen des Gedenkens und kollektiven Formen des Erzählens geforscht werden: Welche veränderte Rolle spielt das ‚Wir’ im Rückblick auf historische Ereignisse und welche neuen Formen des Austausches zwischen subjektiver Erfahrung von Gegenwart und Geschichte sind denkbar?

Unser Ziel ist es, der Vereinnahmung der Dresdner Geschichte durch rechte Gruppierungen entgegenzutreten und eine Verschiebung von Perspektiven zu erzeugen. Mit einer Choreografie für Alle! wollen wir im Herzen von Dresden neue Formen der Versammlung und der kollektiven Kommunikation erproben. Bitte bringt ein Licht mit – egal, ob Fahrradleuchte, Taschenlampe oder Handy. 

OPEN CALL für das Offene Archiv von 1918 bis 2019

Gern geben wir hiermit den Aufruf von Artúr van Balen und Tomás Espinosa weiter, zum offenen Archiv beizutragen. Bitte bringt Eure Erinnerungen in Form von Fotos, Filmen, Objekten oder Texten mit, die sich mit Jahreszahlen 1918, 1938, 1989 und 2019 verbinden!

Nähere Informationen zu den folgenden Programmpunkten und Terminen im Projekt Signals 3.0 finden Sie unter www.kunsthausdresden.de.

Wir laden Sie ebenfalls herzlich ein, sich unter kunsthaus@museen-dresden.de oder bei Carolin Gerlach, Produktionsleitung, unter carolingerlach@gmx.net oder Telefon 0351-20884833 zu melden. Gern vermitteln wir Ihnen Hinweise zum Archiv und  der aktiven Teilnahme an der öffentlichen Performance am 9. November!

Tools for Action Foundation

Die Tools for Action Foundation untersucht die Schnittstelle zwischen Kunst und Aktivismus, zwischen der Sprache der Poesie und einer klaren politischen Vision. Die Foundation fungiert als Plattform für die Zusammenarbeit zwischen Künstler*innen, Pädagog*innen und Aktivist*innen. Als Stiftung unterstützt sie Workshops, in denen die Herstellung von aufblasbaren Skulpturen als gemeinschaftsbildendes Element und als Interventionsmittel verwendet werden. Diese künstlerische Arbeit zielt darauf ab, alternative Formen von sozialem Engagement zu praktizieren und den Weg zum Experimentieren zu öffnen.

2017 erhielt die Tools for Action Foundation für das Projekt „Spiegelbarrikade“ gemeinsam mit dem Schauspiel Dortmund den Preis für kulturelle Bildung des Bundesministeriums für Kultur und Medien. 

Tools for Action Foundation wurde 2012 von dem niederländisch-ungarischen Künstler Artúr van Balen gegründet.

Artúr van Balen

Die Arbeit von Artúr van Balen bewegt sich zwischen bildende Kunst, Performance und historische Forschung. 2018 initiierte er die reisende Ausstellung „Floating Utopias“ über aufblasbare Kunst und die utopische Imagination, die sowohl an der neue Gesellschaft für Bildende Kunst in Berlin (2018) als auch am Art Science Museum in Singapur (2019) ausgestellt wurde.

Artúr van Balens individuelle und kollektive Arbeiten wurden unter anderem im Victoria and Albert’s Museum (Disobedient Objects, London, 2014), The Truth is Concrete Festival beim Steirischen Herbst (Graz, 2012), der Siebten Moskauer Biennale für zeitgenössischen Kunst (Moskau, 2016), den Wiener Festwochen (Wien, 2017), der nGbK und Kulturprojekte Berlin (Berlin, 2018), das Architekturfestival Concéntrico (Logroño, 2019) gezeigt. Artúr studierte Philosophie an der Universität Amsterdam und Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin und den Glasgow School of Arts.

Tomás Espinosa

Die Arbeiten des kolumbianischen Künstlers Tomás Espinosa stellen häufig das Verhältnis von privaten und gemeinschaftsstiftenden Situationen in den Mittelpunkt. Mit großer Sensibilität für das soziale und emotionale Umfeld schafft er mit Mitteln der Plastik Möglichkeiten, die zur Reflexion und zum Dialog anregen. Ein weiterer Schwerpunkt in seiner Arbeit ist die Suche nach dem Verständnis von Sexualität und wie sie unsere Gesellschaft beeinflusst. Espinosa gestaltet seit 2009 Installationen und Arbeiten mit Keramik und Spiegeln. Seit 2014 arbeitet er mit Artúr van Balen als Duo in der Tools for Action Foundation zusammen. Sie veranstalten gemeinsam Workshops und realisieren Interventionen mit aufblasbaren Skulpturen.

Tomás studierte Bildende Kunst an der Pontificia Universidad Javeriana in Bogotá und an der Universität der Künste Berlin (UdK). Dort war er von 2011 bis 2014 Student des dänischen Künstlers Olafur Eliasson und Teilnehmer an dessen Institut für Raumexperimente. Espinosa hat an zahlreichen Gruppenausstellungen, Performances und Workshops teilgenommen, darunter Vitamin Space (Guangzhou, China. 2014), Triennial of Architecture (MUDE Museum of Fashion and Design, Lissabon, Portugal. 2013), Grosses Feld ( Addis Abeba, Äthiopien. 2012), „Festival of Future Nows ( Neue Nationalgalerie, Hamburger Bahnhof Berlin. 2014 und 2017) und „Relaciones de Barrio“ (Bogotá. 2017), Kulturprojekte Berlin (Berlin, 2018) sowie Architekturfestival Concéntrico (Logroño, 2019). Kürzlich realisierte er in Zusammenarbeit mit der Transgendergemeinschaft in Bogotá das Projekt „Transinflable“, ein kreatives Laboratorium und eine Kampagne für die Rechte und Sichtbarkeit von Transgender Sex-Arbeiter*innen in Kolumbien.