Parasite Village

Future Tradition Orchestra

DTzM Musik 2022/23

Ein Gipfel transtraditioneller Musik: Musiker:innen des Trickster Orchestra Berlin, des Hezarfen Ensemble Istanbul und des Omnibus Ensemble aus Tashkent kommen im Rahmen einer Residenz in Hellerau erstmalig zusammen. Module internationaler Komponist:innen, die alle auch als Performer dabei sind, werden für das Kollektiv zu Improvisationsgrundlagen, zu einem Nährboden für neue Verbindungen. Als Organismus der radikalen Vielfalt verhandelt das „Future Tradition Orchestra“ indigene und polytraditionelle Instrumentaltechniken und verschiedene Formen der Notation – vom Graphic Score zur „Mimesis“. 

Eingeleitet wird der Abend von einer Essay Performance von Fiston Mwanza Mujila.

Parasite Village Programm des Abends

17:00 – 23:00 Uhr
Piyawatt Louilarprasert
Installation
Eintritt frei

18:00 & 18:30 Uhr
24/7 – Esmeralda Conde Ruiz
Installation
5 €

19:00 Uhr
Fiston Mwanza Mujila
Essay Performance
Eintritt frei

20:00 Uhr
Future Tradition Orchestra
17/8€ – Tickets

22:00 Uhr
Aida Shirazi
Late Night Set
Eintritt frei

Das Trickster Orchestra vereint Solistinnen und Solisten in einem Kollektiv der transkulturellen Avantgarde-Musik. Unter der Leitung von Cymin Samawatie und Ketan Bhatti verwandelt das Orchester traditionelle europäische, west-, zentral- und ostasiatische Instrumente sowie jüngere Instrumente wie die Elektronik in einer gemeinsamen zeitgenössischen Musiksprache an.

Cymin Samawatie ist Sängerin, Pianistin, Dirigentin und Komponistin der zeitgenössischen Musik. Mit ihrem Quartett Cyminology vereint sie kammermusikalischen Jazz mit persischer Lyrik. Mit dem Trickster Orchestra, das sie seit 2013 dirigiert, verfolgt sie gemeinsam mit Ketan Bhatti konzeptbasierte Kompositionsmethoden, die Improvisation und Nachahmung in verschiedene musikalische Sprachen und Traditionen einbringen und interdisziplinäre, transtraditionelle Musiksprachen schaffen.

Cymin Samawatie hat u.a. Werke für Projekte der Berliner Philharmoniker, das Osnabrücker Morgenlandfestival, Divan Berlin Istanbul, Neuköllner Oper, Komische Oper Berlin, Elbphilharomie Hamburg und Aalto-Theater Essen komponiert und dirigiert.

Ihr künstlerisches Wirken wurde u.a. mit dem Deutschen Jazzpreis 2022, dem Berliner Jazzpreis 2022, dem Tonali Award 2022 und dem Hauptpreis RUTH 2018 ausgezeichnet. Cymin Samawatie war 2018 Stipendiatin an der Kulturakademie Tarabya.

Das Hezarfen Ensemble, 2010 von Ulrich Mertin und Michael Ellison gegründet, ist das erste professionelle Ensemble für zeitgenössische Musik in der Türkei. International anerkannt für seine profilierten Aufführungen zeitgenössischer Musik, ist es vor allem die Energie und Vitalität dieser in Istanbul ansässigen Gruppe, die Hezarfen zunehmend Anerkennung verschafft hat.

Mit Projekten, die vom Trio (Word and Sound) bis zur interdisziplinären Kammeroper (Deniz Küstü und Say I am You) und Music of Displacement reichen, hat Hezarfen die Musik in der Türkei tiefgreifend beeinflusst und das Gesicht der zeitgenössischen Musik in seinem Heimatland verändert, während die ansteckende Energie seiner Aufführungen dem Ensemble bei seinen Auftritten auf Festivals in ganz Europa Anerkennung eingebracht hat.

Hezarfen arbeitet mit Projekten, die den interkulturellen Austausch erleichtern, vielfältige künstlerische und musikalische Begegnungen fördern und in zunehmendem Maße die Vorstellung von getrennten Kulturen oder Traditionen in Frage stellen. Hezarfen wurde 2012 vom Andante Magazine (Türkei) als „Bestes Kammermusikensemble“ ausgezeichnet. Neben seinem langfristigen Engagement für die Verbesserung des Bewusstseins und der Zugänglichkeit zeitgenössischer Musik und künstlerischer Bestrebungen für das Publikum in der Türkei bietet das Ensemble Fortbildungen für die beste neue Generation von Musikern durch Workshops und Zusammenarbeit mit international bekannten Dirigenten und Mitgliedern des Klangforums Wien, der MusikFabrik Köln und anderen internationalen Elitemusikern und -ensembles. Das Hezarfen Ensemble ist seit 2010 Ensemble-in-Residence an der MIAM, der Abteilung für Musik an der Technischen Universität Istanbul in Istanbul. Mit seinen jährlichen Projekten an verschiedenen Universitäten und Festivals für junge Komponisten, wie dem MIAM Composers Project und der Hezarfen Bilkent Academy, konzentriert sich das Hezarfen Ensemble auf die Förderung und Ausbildung junger, hochtalentierter Musiker und Komponisten. Mit seinen charakteristischen Projekten, die vom Trio (Word and Sound) bis zur interdisziplinären Kammeroper (Deniz Küstü und Say I am You) und Music of Displacement reichen, hat Hezarfen einen tiefgreifenden Einfluss auf die Musik in der Türkei ausgeübt und das Gesicht der zeitgenössischen Musik in seinem Heimatland verändert, während die ansteckende Energie seiner Darbietungen dem Ensemble bei seinen Auftritten auf Festivals in ganz Europa Anerkennung eingebracht hat.   

Zu den wichtigsten Auftritten im Ausland gehörten MärzMusik (Berlin, 2013), die Rotterdamer Operadagen (2012), das Divan-Projekt (Berlin und Istanbul, 2018), das Klangzeit Festival Münster (2013), die Kulturhauptstadt Essen (2010), das GHI, Rom (2016) und das Festival Trieste Prima (2015).  In seiner Heimat tritt Hezarfen regelmäßig beim Istanbul Music Festival (2011, 2012, 2016, 2021), Borusan Music House (2010-2020), BAUART & Yapı Kredi (2018), Akbank Sanat (2011), Boğaziçi University (2013) auf, Bilkent Hezarfen Academy und Bilkent New Music Days (2011-2019), Institut Francais (2011), Saygun Centre Izmir (2012), Koç University (2015) und in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut (2011-2020), den italienischen, niederländischen und österreichischen Kulturzentren (2012 und 2016-17)

Das Omnibus-Ensemble ist die erste Gruppe für zeitgenössische Musik in Zentralasien, die 2004 von einer Gruppe von Musikliebhabern unter der künstlerischen Leitung des Komponisten, Dirigenten und Theaterregisseurs Artyom Kim gegründet wurde. Seit fast zwei Jahrzehnten spielt das Ensemble eine Schlüsselrolle bei Konzerten, wissenschaftlichen und pädagogischen Aktivitäten auf dem Gebiet der akademischen zeitgenössischen und traditionellen Musik in der Region. Durch eine Reihe von Kooperationsprojekten mit herausragenden Musikern verschiedener Musikkulturen aus aller Welt hat sich das Ensemble weltweit einen Namen als Bindeglied zwischen Ost und West, Tradition und Innovation gemacht.

Im Jahr 2019 erhielt das Omnibus Ensemble den renommierten internationalen Aga Khan Music Award for Education.

Bassem Alkhouri, Kanun
Matthew Bookert, Posaune
Keyvan Chemirani, Schlagzeug/Tonbak 
Muhammed Muaz Ceyhan, Yaylı tambur 
Susanne Fröhlich, Flöten, Blockflöte
Naoko Kikuchi, Koto
Emil Kuyumcuyan, Schlagzeug
Yannis Kyriakides, Elektronik
Sofiya Levchenko, Geige
Neva Özgen Kösoğlu, Kemençe
Ulrich Mertin, Bratsche
Cham Saloum, Oud
Cymin Samawatie, Klavier, Stimme, Regie
Ralf Schwarz, Kontrabass
Ken Ueno, Stimme
Ravshan Tukhtamishev, Chang
Milian Vogel, Saxophon
Arnont Nongyao, Video
Iñigo Giner Miranda, Konzertinszenierung/Bewegungen
Fiston Mwanza Mujila, Worte

Elisa Erkelenz, Kuration & Dramaturgie

Mit Kompositionen des Kollektivs und von: Ken Ueno, Piyawat Louilarpprasert, Ketan Bhatti, Cymin Samawatie, Yannis Kyriakides und Artyom Kim

In Kooperation mit Outernational
Gefördert von: Goethe-Institut, Ernst von Siemens Musikstiftung und Allianz Foundation.
Medienpartner: VAN Outernational.