Mycelium

Ballet de l’Opéra de Lyon & Christos Papadopoulos

2024/25 Deutschlandpremiere Tanz HELLER Sommer Kulturpass

Das Mycelium ist der Teil der Pilze, den wir am wenigsten kennen, weil wir ihn nicht sehen. Unter unseren Füßen, im Humus der Wälder, ermöglicht dieses riesige Netz von Fäden den Bäumen und dem Pilzreich, miteinander zu kommunizieren und Nährstoffe auszutauschen. Inspiriert von der Funktionsweise dieses unterirdischen Netzes, überträgt Christos Papadopoulos die Vitalität seiner Ströme auf die Körper des Ballet de l’Opéra de Lyon. Die 20 Tänzer*innen bilden zusammen ein bewegliches, turbulentes Gebilde, in dem Informationen – jede kleine Geste und ihre Mikrovariationen, jede augenblickliche Anpassung – frei zirkulieren. Sie werden von der repetitiven Musik von Coti K. begleitet, einem Strom aus Offbeats und elektronischen Loops.

Der griechische Choreograf ist fasziniert von der Kreativität und Unergründlichkeit, die den natürlichen Prozessen innewohnen und übersetzt seine Beobachtungen in künstlerische Kreationen. Er bringt die Natur als ein komplexes Gewebe von Beziehungen auf die Bühne. So beschäftigte er sich mit Vogel und Fischschwärmen (“Ion”, 2018”) oder mit dem langsamen Schmelzen eines Eisbergs (“Larsen C”, 2021).

Dauer: ca. 1 Std.
Ohne Sprache

Im Anschluss am 23.08. Publikumsgespräch

Deutschlandpremiere in Zusammenarbeit mit Tanz im August (Berlin)

Das Ballet de l’Opéra de Lyon hat sich als klassisches Ensemble mit einem Faible für das Zeitgenössische in den letzten Jahrzehnten ein umfangreiches Repertoire erarbeitet. Das Ensemble studierte u.a. Choreografien von Merce Cunningham und Trisha Brown, von William Forsythe und Sasha Waltz ein, arbeitete aber auch mit Benjamin Millepied und Mathilde Monnier. Es steht unter der künstlerischen Leitung von Cédric Andrieux. 

Christos Papadopoulos studierte u.a. Tanz und Choreografie an der SNDO (School for New Dance Development) in Amsterdam und ist Absolvent der Schauspielschule des Nationaltheaters in Athen. Seine bisherigen Choreografien ELVEDON, OPUS, ION und LARSEN C wurden auf zahlreichen internationalen Festivals präsentierten. Seine Choreografien werden oft als minimalistisch und präzise beschrieben, die sich durch Rhythmus und Wiederholung zu einer energiehaften Choreografie entwickeln. 

Costantino Luca Rolando Kiriakos, besser bekannt als Coti K., wirkt seit Mitte der achtziger Jahre in verschiedenen Athener Pionier-Elektronik-Bands. Als Musiker, Komponist, Installationskünstler, Plattenproduzent/Engineer und Sounddesigner hat er mit vielen Künstler*innen zusammengearbeitet, darunter Tuxedomoon, Dimitris Papaioannou, ILIOS, Dennis Iliadis, Yorgos Lanthimos, Babis Makridis, Christos Papadopoulos und Nikos Veliotis. Seit 2014 konzentriert sich seine Soloarbeit auf das Schreiben und Singen von Songs unter dem Namen The man from Managra“.

 

cotik.com

Eliza Alexandropoulou ist Absolventin der Schauspielabteilung der Fakultät der Bildenden Künste der Aristoteles-Universität Thessaloniki und hat einen Abschluss in Bühnen- und Kostümbild. Für ihre Arbeit als Bühnenbildnerin wurde Eliza mit dem 1. UNESCO-Preis zur Förderung der Künste ausgezeichnet und auch für ihr innovatives Lichtdesign in der Aufführung Relic (von E. Laskaridis, präsentiert im Barbican Centre) bei den Theatre and Technology Awards. Sie gewann den Goldpreis für ihr Lichtdesign in der Aufführung Elenit (von E. Laskaridis) bei den Greek Lighting Awards. 

 

elizaalexandropoulou.com

Georgios Kotsifakis ist Absolvent der Professional Dance School of Rallou Manou in Athen und der Amsterdam School of Arts, wo er Modern Theatre Dance studierte. Als Tänzer hat er mit vielen Kompanien und Künstler*innen zusammengearbeitet, darunter Jan Fabre, Sidi Larbi Cherkaoui (Eastman, Royal Ballet of Flanders), Dimitris Papaioannou, Andonis Foniadakis, Christos Papadopoulos (Leon & the Wolf). Er trat bei mehreren internationalen Festivals auf, darunter Julidans (Niederlande 2017), Aerowaves Spring Forward (Tschechische Republik 2016 & 2017), 16. Biennale de la Danse in Lyon (Frankreich 2014), Festival Internacional Cervantino (Mexiko 2014), Belgrade Dance Festival (Serbien 2014).

Choreografie: Christos Papadopoulos 
Choreografischer Assistent: Georgios Kotsifakis
Musik: Coti K.
Licht Design: Eliza Alexandropoulou
Kostüm Design: Angelos Mentis
Balletmeister*in: Pierre Advokatoff, Amandine Roque De la Cruz
Ballet der Opéra de Lyon: Marie Albert, Jacqueline Bâby, Edi Blloshmi, Eleonora Campello, Noëllie Conjeaud, Katrien de Bakker, Abril Diaz, Jade Diouf, Alvaro Dule, Brendan Evans, Paul Grégoire, Jackson Haywood, Amanda Lana, Marco Merenda, Albert Nikolli, Leoannis Pupo-Guillen, Anna Romanova, Raul Serrano Nuñez, Giacomo Todeschi, Kaine Ward

Gefördert im Rahmen des Bündnisses internationaler Produktionshäuser von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.