Mauern

She She Pop

2024/25 Große Stücke SCHICHTEN Performance Kulturpass

Vor zehn Jahren saßen She She Pop in „Schubladen“ Altersgenossinnen aus der ehemaligen DDR gegenüber. Sie verhandelten die systemischen Bedingungen, die ihre sogenannten Identitäten hervorgebracht hatten: zwei starke Ideologien, zwei gegensätzliche Lehren, die in sich selbst stimmig waren. Vor dem Hintergrund einer Gegenwart, die von Abschottung und Zerstörung geprägt ist, öffnen She She Pop die Bühne für eine kollektive Suche nach Zukunftsvisionen und was diesen im Weg steht. Als gedankliche Fortsetzung von „Schubladen“, das in HELLERAU im November 2019 beim Festival „89/19“ zu sehen war, haben She She Pop auch für „Mauern“ verschiedene Gäste eingeladen, die mit ihnen die Bühne teilen oder virtuell zugeschaltet sind. Gemeinsam gehen sie auf Zeitreisen zwischen Momenten der Vergangenheit und möglichen Zukünften. Dabei versuchen sie sich in Gemeinschaftsbildung über verschiedene Grenzen hinweg: Sprach-, Körper- und Solidaritäts-Grenzen, Grenzen der Vorstellung und auch knallharte Visum-Grenzen.

Die Bühne hat sich in einen neoliberalen Co-Working Space verwandelt, eine dunkle Gummizelle, die als Think Tank benutzt wird. Die Reise führt entlang von Mauern, welche die Wahrnehmung und emotionale Prägung der gemeinsamen Realität durchziehen. Ausgehend von einem Trümmerberg aus dokumentarischem Material wird die Bühne mit Hilfe zukunftsbeschwörender Kameratechnik zur Zeitkapsel, in der die Frauen an unbewohnbar gewordene Orte oder an entleerte Szenarien reisen, um über andere Gegenwarten und Zukünfte zu spekulieren oder diese zu bewohnen.

Dauer: ca. 1 Std. 40 Min.
Sprache: Deutsch, Englisch, Koreanisch, Russisch

Am 09.11. findet im Anschluss ein Publikumsgespräch statt.

She She Pop ist ein in Berlin ansässiges feministisches Performance-Kollektiv, das mit Bezug auf eigene Biografien aktuelle Themen verhandelt und mit der Einbeziehung des Publikums stets eine sehr lebendige Bühnenatmosphäre schafft. Die Gruppe gehört zu den prominentesten und einflussreichsten in der der deutschen Theaterlandschaft, erhielt viele Preise und tourt ihre Stücke auch international erfolgreich.

sheshepop.de

Idee und Konzept: She She Pop
Von und mit (gespielt wird in wechselnder Besetzung): Sebastian Bark, Natasha Borenko, Johanna Freiburg, Annett Gröschner, Jahye Khoo, Alexandra Lachmann, Katharina Lorenz, Lisa Lucassen, Peggy Mädler, Mieke Matzke, Ilia Papatheodorou, Wenke Seemann, Berit Stumpf
Dramaturgie: She She Pop, Annett Gröschner, Peggy Mädler
Künstlerische Mitarbeit: Rodrigo Zorzanelli Cavalcanti
Director of Photography Video Installation: Benjamin Krieg
Video Mitarbeit: Rocío Rodriguez
Bühne: Sandra Fox
Kostüm: Lea Søvsø
Kostüm Mitarbeit: Lili Hillerich
Musik: Max Knoth mit Maria Schneider
Ton: Xavier Perrone
Technische Leitung und Licht: Sven Nichterlein
Produktionsleitung: Chiara Galesi
Praktikum: María Giacaman, Ruth Lindner
Workshop Input: Lavinia Knop-Walling
Proben Dolmetschung (Deutsch/Koreanisch): Eunsoon Jung
Englische Live Übersetzung: PANTHEA / Anna Johannsen
Audiodeskription: Pingpong Translation & Subtitling / Martina Reuter, Johanna Krins
PR, Kommunikation: ehrliche arbeit – freies Kulturbüro
Freie Mitarbeit Kommunikation: Tina Ebert
Finanzadministration: Aminata Oelßner
Company Management: Elke Weber.

Eine Produktion von She She Pop in Koproduktion mit HAU Hebbel am Ufer Berlin, Kampnagel Hamburg, Künstler*innenhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, Schauspiel Leipzig, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste.

Mit Unterstützung: Theaterhaus Berlin Mitte

Ein besonderer Dank gilt den Fotograf*innen und Archivar*innen, die Fotomaterial aus ihren künstlerischen Werken zur Verfügung stellen: Arwed Messmer, mit Werken aus der Serie „Anonyme Mitte, Anonymous heart, Berlin”, Nürnberg 2010, sowie „Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht“. Von Annett Gröschner und Arwed Messmer, Berlin 2016; Robert Polidori, mit Werken aus der Serie „Zones of Exclusion PRIPRYAT AND CHERNOBYL”; Andreas Rost, Courtesy Collection Regard, Berlin, mit Werken aus den Serien „Das Jahr 1990 freilegen„, „Wahlgang“, „Mauern Ramallah“ und „Der unbekannte Oscar Niemeyer in Algiers“; Wenke Seemann, mit Werken aus den Serien „and the moon is a blind eye“ und „ARCHIVDIALOGE #1 – Bauplan Zukunft“; Benjamin Krieg mit Werken aus seinem Archiv.

Das Gastspiel wird unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Tanz, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.