Panel: Künstlerische Praktiken des Erinnerns

2023/24 Gespräch SCHICHTEN

Achtung! Dreitägiger Streik im Dresdner Nahverkehr vom 29.02. bis 02.03.2024!
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Projektvorstellungen mit anschließender Diskussion:

  • Caroline Kapp und Manon Haase (Plantage Dachau, München)
  • Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger (Stolpersteine, Badisches Staatstheater Karlsruhe; Saal 600, Staatstheater Nürnberg)
  • Dina Zaitev und Michael McCrae (THE GREAT GRAND OTHER, HELLERAU, Dresden)
  • fachbetrieb rita grechen (Self Care Strandbefehl, HELLERAU, Dresden)

Moderation: Frauke Wetzel (Kulturwissenschaftlerin und Osteuropahistorikerin)

Dauer: ca. 2 Std.
Sprache: Deutsch

Das Panel benötigt keine Anmeldung

Caroline Anne Kapp arbeitet als Regisseur:in und Performer:in zu der Kontamination von Körpern und Landschaften. Ihre Werke arbeiten sich an historischen Begebenheiten, Architekturen, literarischen Texten und in der Landschaft ab und finden dort, in musealen oder theatralen Settings ihre Bühne, wie in der Pinakothek der Moderne, im Märkischen Museum Witten, am Schauspielhaus Leipzig, dem PATHOS Theater, den Münchner Kammerspielen, Schauspiel Dortmund wie am Theater Oberhausen und Bremen. 2020 gewann sie mit ihrer Regieabschlussarbeit MESSY HISTORY LESSONS den Jurypreis des Körber Studio für junge Regie. 2022 hatte sie die künstlerische Produktionsleitung der Wiesbaden Biennale inne. Das Netzwerk für freie Theater koproduzierte ihre Arbeit Electric Mountain Obersalzberg gegen die neofaschistische Vereinnahmung des Berges und im November 2023 wurde ihre Arbeit zur PLANTAGE DACHAU, dem größten Arbeitskommandos des ehemaligen KZ Dachau, auf dem SPIELART Festival in München uraufgeführt.

Manon Haase konzipiert performative wie museale künstlerische Formate. Als Dramaturgin arbeitete sie an den Münchner Kammerspielen und war u.a. für die Tanzcompagnie von Mette Ingvartsen, das Schauspielhaus Zürich und die Pinakothek der Moderne in München tätig. Seit MESSY HISTORY LESSONS, 2020 mit dem Jurypreis des Körber Studio für junge Regie ausgezeichnet, erarbeitet sie gemeinsam mit Caroline Anne Kapp Performances zu Erinnerungs- und Identitätspolitiken. Nach ELECTRIC MOUNTAIN OBERSALZBERG, als performative Begehung des Obersalzbergs, folgte im November 2023 ihre Arbeit zur PLANTAGE DACHAU auf dem SPIELART Festival in München als On-Site-Arbeit.

Regine Dura arbeitet Regisseurin, Autorin und Dramaturgin. Sie arbeitete in London und Berlin, u.a. für die European Film Academy und Wim Wenders Produktion. Sie machte Film- und Radioproduktionen für ZDF/Arte, WDR und SWR. Ihr Dokumentarfilm WEISSES BLUT war zum Max-Ophüls-Preis 2011 in Saarbrücken eingeladen. Im Dokumentartheaterbereich arbeitet sie mit Hans-Werner Kroesinger zusammen. Neben Regie im Dokumentarfilm- und Theaterbereich entwickelt sie Stücke/ Konzept/Text für u.a. MYTHOS VOEST (Landestheater Linz, 2018), SCHWARZE ERNTE (Hebbel am Ufer, 2019), BRENNENDE ERDE (Schauspiel Leipzig, 2019),WESTWALL (Staatstheater Mainz, 2021), SAAL 600 (Staatstheater Nürnberg, 2021), VERSCHLUSSSACHE NSU (Theater Heilbronn, 2021), 10 AVE MARIA (Landestheater, 2022), DIE SPIELE MÜSSEN WEITERGEHEN (Residenztheater München, 2022), LETZTE STATION TORGAU (Schauspiel Leipzig, 2023), GOLD, GLANZ und GÖTTER (Oper Basel 2023) und STOLPERSTEINE STAATSTHEATER (Staatstheater Karlsruhe, 2015).

Hans-Werner Kroesinger studierte Theater und Medien am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen bei Andrzej Wirth und Hans-Thies Lehmann. 1989 wurde er künstlerischer Mitarbeiter Heiner Müllers bei der Produktion „Hamlet/Hamletmaschine“ am Deutschen Theater Berlin. Seit 1993 waren eigene Inszenierungen sowohl an Bühnen wie dem Berliner Ensemble, dem Staatstheater Stuttgart, Schauspiel Leipzig, dem Bayerischen Staatsschauspiel oder dem Maxim Gorki Theater Berlin als auch in der freien Szene, überwiegend am HAU Hebbel am Ufer zu sehen. Kroesingers Arbeiten wurden zu renommierten nationalen und internationalen Festivals wie „Politik im freien Theater“ (Hamburg 2003) oder „Impulse“ (NRW 2009), und dem Berliner Theatertreffen (2016) eingeladen. 

Michael Neil McCrae ist freier Regisseur, Produzent und Performer mit deutsch-englischen Wurzeln. Sein Interesse gilt der Realisierung von Fiktion bzw. der Fiktionalisierung von Realität. Sein Arbeitsmittelpunkt ist Dresden und er ist u.a. Teil der künstlerischen Leitung des Kunst- und Performanceprojekts theatrale subversion.

Dina Zaitev, geboren in Chişinău, Moldawien, ist eine postsowjetische, jüdische Künstlerin. Ihre Arbeiten beruhen auf einem transdisziplinären Schaffen. Dabei werden Theater, Erzählung und Text mit installativen und performativen Elementen verknüpft.

Urs Humpenöder und Hannes Köpke schreiben seit 2021 gemeinsam. Urs Humpenöder studierte zuvor Kultur- und Medienwissenschaft, sowie Journalismus und publizierte anschließend im wissenschaftlichen, im journalistischen, sowie im literarischen Bereich. Hannes Köpke studierte Schauspiel- und Opernregie und arbeitete nach seinem Masterabschluss fortwährend mit dem Kollektiv fachbetrieb rita grechen. Zuletzt erschien ihr Stück „Self Care Strandbefehl“ am Festspielhaus Hellerau in einer Bühnenversion ihres Kollektivs fachbetrieb rita grechen. Urs Humpenöder schrieb zuletzt für die Choreografin Eva Borrmann den Text für die Tanzproduktion „Un Amor“ oder „Die Erfindung meiner Mutter“ (Tafelhalle Nürnberg, 2022). Hannes Köpke schrieb gemeinsam mit Laura Immler das Stück „Hält uns wach“ (2019), das nach seiner Uraufführung am studio naxos 2021 auch in einer Premiere von fachbetrieb rita grechen am Pathos München zur Aufführung kam. 

Dr. Frauke Wetzel, ist Kulturwissenschaftlerin, Osteuropahistorikerin und Kulturmanagerin. Sie arbeitete in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden. Seit 2020 arbeitet Frauke Wetzel beim Verein ASA-FF in Chemnitz für das Modellprogramm neue unentd_ckte narrative und berät Kulturproduktionen zu politischen Ansätzen und Diversitätsentwicklung.