Berlin Prize for Young Artists

Aina Font

2024/25 DTzM Musik

Der Berlin Prize for Young Artists fördert Nachwuchskünstler*innen mit herausragenden Fähigkeiten und starken künstlerischen Visionen. Kuratiert vom VAN Magazine und unterstützt von der Bank Julius Bär bietet er Auftrittsmöglichkeiten und eine umfassende Karriereförderung. Aus 250 Bewerber*innen wurde die katalanische Saxofonistin Aina Font für ein Portraitkonzert im Rahmen von DTzM ausgewählt.

Mit „D’échos – labyrinth“ entwarf Aina Font eine musikalische Performance, die Grenzen auflöst: zwischen Komposition und Choreografie, Klang und Bewegung, Struktur und Improvisation. Im Zentrum steht Karlheinz Stockhausens „In Freundschaft“ – ein Werk, das den Klang als räumliche Skulptur erfahrbar macht. Durch die Verbindung mit den konzeptuellen Ansätzen der Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker (originär zu den Phasenverschiebungen in Steve Reichs Musik) entsteht ein faszinierendes Zusammenspiel von Musik und Körper.

Stockhausens Komposition entfaltet sich in zyklischen Variationen, während sich die Bewegungsschichten langsam verschieben und eine sich ständig wandelnde Struktur erzeugen – ein Prinzip, das De Keersmaeker in ihrer Arbeit mit musikalischen Mustern perfektioniert hat. In Aina Fonts Interpretation wird der Klang nicht nur hörbar, sondern sichtbar, spürbar, erfahrbar. Die Performance entfaltet sich wie ein Labyrinth aus Klanglinien und Körperbewegungen. Mit ihrem Gespür für experimentelle Formen und innovatives Musiktheater hat Aina Font so eine völlig neue Dimension des Saxofonspiels entwickelt – ein Zusammenspiel von akustischer Präzision und körperlicher Präsenz, das Grenzen überschreitet und das Konzerterlebnis neu definiert.

Moderiert wird das Portraitkonzert von Hannah Schmidt, die als freischaffende Musikjournalistin unter anderem für das Feuilleton der ZEIT, den Deutschlandfunk sowie das Online-Musikmagazin VAN arbeitet und 2023 für ihr musikjournalistisches Schaffen mit dem Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikpublizistik ausgezeichnet wurde. Der Reinhard Schulz-Preis fördert junge Musikschriftsteller*innen und Musikkritiker*innen, die sich intensiv mit der Neuen Musik beschäftigen und in den Medien darüber berichten. Der Preis ist dem Andenken des Musikjournalisten und Musikwissenschaftlers Reinhard Schulz (1950-2009) gewidmet und wird bei den Darmstädter Ferienkursen u.a. in Kooperation mit den Dresdner Tagen der zeitgenössischen Musik vergeben.

Dauer: ca. 45 Min.
Wenig Sprache

Eine Kooperation mit Berlin Prize for Young Artists (BPFYA) und VAN Magazin.

Aina Font ist eine in Amsterdam und Berlin lebende Saxophonistin und Performerin. Sie ist spezialisiert auf innovative Ansätze für klassische Musik, zeitgenössische Musik und multidisziplinäre Projekte. Aina absolvierte ihr Masterstudium bei Arno Bornkamp und Willem van Merwijk (Conservatorium van Amsterdam) und studierte beim Artemis Quartett in Berlin (Vineta Sareika Konzertmeisterin Berliner Philharmoniker), ist Artist in Residence in wichtigen Institutionen und Festivals der europäischen Szene wie Splendor Amsterdam, HELLERAU European Centre of the Arts, GAUDEAMUS Festival, Abbaye Aux Dames. Als Solistin ist sie an kulturellen Referenzpunkten aufgetreten wie dem Großen Saal der Berliner Philharmonie, Concertgebouw Amsterdam, Muziekgebouw Amsterdam, dem Tivoli Vredenburg, dem Royal Theater Carrée, dem Muziekgebouw Eidhoven, dem Musée des Archives Nationales Paris, dem Auditorium de Versailles, dem Aarhus Musikhuset Dänemark und dem Grachten Festival. Aina Font ist mehrfache Preisträgerin und hat im Laufe ihrer musikalischen Karriere mit ihrer Musikalität Jurys wichtiger Einrichtungen wie der Elbphilharmonie Hamburg, dem Berliner Preis für junge Künstler, BBC Artists, Jeunes Talents France, dem Königlichen Konservatorium Budapest, Jeunesse Wien, Muziekgebouw, BIMHUIS, Dschungel Wien, Orkaan und MUK begeistert. Ihre musikalische Laufbahn erstreckt sich auch auf den pädagogischen Bereich, wo sie Meisterkurse für Bachelor- und Masterstudenten an internationalen Einrichtungen wie der Breitner-Akademie (Hochschulpädagogik der Künste in den Niederlanden) für AHK-Studenten, dem Conservatorio Superior Nacional de Música de Puerto Rico oder dem Mahidol College of Music in Thailand gibt.

Hannah Schmidt hat Musikjournalismus, Musik mit Hauptfach Kirchenorgel, Journalistik, Germanistik und Komparatistik in Dortmund und Bochum studiert. Als freischaffende Musikjournalistin arbeitet sie unter anderem für das Feuilleton der ZEIT, den WDR, SWR, BR und Deutschlandfunk, das Online-Musikmagazin VAN und das feministische Magazin an.schlaege. 2023 wurde sie für ihr musikjournalistisches Schaffen mit dem Reinhard-Schulz-Preis für zeitgenössische Musikpublizistik ausgezeichnet. Im November 2023 erschien das Buch „Dirigent*innen im Fokus. Warum die klassische Musik fundierte Machtkritik braucht“ (transcript), das sie geschrieben und mit dem Frauenkulturbüro NRW herausgegeben hat. Am Institut für Journalistik promoviert sie derzeit im Bereich der Diskursanalyse und Feuilletonforschung.