Panna Adorjáni

Foto: Vivien Miron-Vilidar

November 2023

Die Theatermacherin Panna Adorjáni – die in Rumänien lebt und arbeitet – beschäftigt sich während ihrer Residenz in HELLERAU mit einem performativen Ansatz ihrer Promotionsrecherche. Unter dem Arbeitstitel “About all that is not related to the subject” untersucht sie ihren eigenen Kontext:

Eine Doktorandin plant, Interviews mit Theaterkünstler:innen zu führen, die für ihr Forschungsthema relevant sind. Sie forscht zu der alternativen Theaterszene und dem kollektiven Schaffen in Rumänien vor dem Regimewechsel. Die Studentin kommt nicht im geplanten Tempo voran, die Forschung wirft immer wieder neue Unterthemen auf, über die sie schreiben muss. Die komplexe globale Krise, die durch Kriege und Pandemien verursacht wird, beeinträchtigt auch ihre Arbeit und ihren Lebensunterhalt und zwingt sie, ihre Prioritäten, sowohl menschlich als auch beruflich, sorgfältig zu überdenken.

Während sie eine morbide Dringlichkeit verspürt, in ihrer Forschung weiter zu kommen, bevor ihre potenziellen Interviewpartner sterben, wird sie in ihrem Privatleben von existenziellen Fragen geplagt. Wie kommt es, dass sie in einem Doktorandenkurs Pierre Bourdieu lesen muss, um zu erkennen, dass ihre Großeltern zur Arbeiterklasse gehörten, einer sozialen Schicht, die auch für das Thema und die Zeit, über die sie forscht, wichtig war? Wie kann sie mitten in einer Pandemie eine akademische Vorlesung über Zoom halten, während ihr Großvater auf der anderen Seite der Stadt stirbt? Können Kunst und Wissen wirklich ihre regelmäßig auftretenden Burnouts kompensieren?

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