Artist-in-Garden Residency: Nora Tormann & Soroa Lear – Kulturgarten (22.05. – 11.06.23)

Nora Tormann und Soroa Lear stellen einen Dialog zwischen Gärten und Drag her. Ihre Forschung geht davon aus, dass beides kuratierte Repräsentationen sind, die die Fähigkeit haben, dominante soziale Normen zu reflektieren und/oder ihnen entgegenzuwirken. Ausgehend von Michele Foucaults Konzept der Heterotopie – der Vorstellung von Räumen, die irgendwie „anders“ sind, Welten innerhalb einer Welt, die das Äußere sowohl widerspiegeln als auch stören können – konzentriert sich die Forschung auf die Frage, wie der Akt des Anlegens eines Gartens mit Praktiken der Gender-Performativität zusammenhängen könnte:  

Wie verhält sich die Hyperkuration eines Gartens zu Praktiken von Drag und Queering Gender und stellt damit  Vorstellungen vom Natürlichen in Frage? Darüber hinaus projiziert der Garten eine bestimmte Art der Bewegung und Performance auf den Körper; Wie können bewegte Körper in diesem Raum die Performance des Gartens formen und neu ordnen? Und was bedeutet das für einen öffentlichen Garten wie in HELLERAU, der Teil einer kulturellen Institution ist?

Drag-Mentoring: 

The Darvish (IG: @thedarvishofficial)

The Darvish, syrische:r Autodidakt:in und Performance-Künstler:in, Organisator:in von kulturellen Veranstaltungen und Performance-Partys, Tänzer:in im physischen Theater, Moderator:in von Bewegungsworkshops, Schöpfer:in von digitalen Inhalten. Autor:in und Aktivist:in für LGBTQAI+ Rechte.

 

Soroa Lear ist ein:e kubanisch-amerikanische:r Tänzer:in und Autor:in, in Berlin lebend. Soroa Lear schloss das Studium in Tanz und vergleichender Literaturwissenschaft am Reed College ab, wodurch das Interesse an den Überschneidungen zwischen kritischer Theorie und Bewegung geweckt wurde. In der Praxis erforscht Soroa Lear die Art und Weise, wie Bewegung eine Neuordnung unserer Subjektivität ermöglichen kann, indem sie Relationalität, Vergnügen und Affekt erlaubt, unsere Erfahrung des Selbst zu bestimmen. Diese Praxis ist stark von Gaga, physischem Theater und der Berliner Nachtclubkultur beeinflusst. Soroa Lear setzt diese Forschung in wöchentlichen Improvisationsklasse „Vibrant Body“ in der Tanzfabrik Berlin fort. Soroa Lear ist u.a. mit Sebastian Abarbanell, Nora Tormann, Cora Frost und Søren Siebel aufgetreten. Schriftliche Arbeiten wurden von Penny Press und Confluence Journal veröffentlicht.

IG: soroalear

Nora Tormann ist ein:e in Berlin lebende Performer:in, Choreograf:in und Tanzdramaturg:in. Mit Hintergrund in politischer Theorie und zeitgenössischem Tanz bewegt sich Nora Tormann’s Praxis an den Rändern der künstlerischen und theoretischen Forschung und stellt die Paradigmen in Frage, die jeden Bereich des Wissens ausmachen. Die choreografische Arbeit kreist um die Frage, wie Körper als politische und philosophische Orte funktionieren – wie ideologische Regime Körper formen und umgekehrt. Zu den jüngsten Arbeiten gehören der ortsspezifische Audiowalk TURN – Kartografie einer Bewegung (2022) und Physical Prospects (2021, 2022). Als Tanzdramaturg:in arbeitet Nora Tormann mit Kollektiven und Solokünstler:innen zusammen und interessiert sich besonders für Praktiken der Pflege (Care) als Rahmen für die Dramaturgie. Nora Tormann ist Mitbegründer:in von CELESTIAL BODIES, einer europaweiten mobilen künstlerischen Plattform.

IG: noratormann