Foto: Stephan Floss

Gesichter in Hellerau, Jakob Schneider Fachkraft für Veranstaltungstechnik, #1 – 2021

In unserer Reihe „Gesichter“ stellen wir Menschen vor, die vor oder hinter den Kulissen dafür sorgen, dass im Haus alles reibungslos funktioniert und sich unsere Gäste wohlfühlen. Henriette Roth (HELLERAU) spricht mit Jakob Schneider. 

Seit wann arbeitest du in HELLERAU und was sind deine Aufgaben? 

2016 war ich nach meinem abgebrochenen Studium auf der Suche nach Neuem. Mein damaliger Mitbewohner machte in HELLERAU die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik und hat mich mal mitgenommen. So bin ich da reingerutscht und habe zwei Jahres als Stage Hand beim Bühnenaufbau geholfen. Das hat mir großen Spaß gemacht. Daher habe ich meine Lehre als Fachkraft für Veranstaltungstechnik begonnen und 2019 beendet. Im Rahmen der Ausbildung habe ich alle Bereiche wie Ton, Licht und Bühnentechnik kennengelernt und mich auf „Licht“ spezialisiert. Kurz vor Abschluss meiner Ausbildung wurde dann glücklicherweise die Stelle als Fachkraft für Veranstaltungstechnik in HELLERAU geschaffen, die ich bekommen habe. 

Wie sieht ein typischer Tag in HELLERAU aus? 

Natürlich sage ich erstmal „Guten Morgen“ zu allen Kollegen, wenn ich komme. Dann ziehe ich mir meine Arbeitsschuhe an und los geht’s. Der Tag wird jeweils durch die Produktion vorgegeben, die wir gerade aufbauen. Meist kommen ja die Companys mit ihren fertigen Stücken und wir haben schon vorab von den Techniker:innen der Companys den an HELLERAU angepassten Bühnenplan erhalten. Den setzen wir vor Ort um. Dafür werden die Traversen im Saal gestapelt, in die Motoren eingehangen. Dann können die Lampen platziert werden. Nach einem Funktionscheck werden die Lampen ausgerichtet und eventuell mit Farbfiltern versehen. Wenn die Company keine eigenen Lichttechniker:innen mitbringt, programmieren wir danach das Stück so, dass die Lampen an den entsprechenden Stellen wie gewünscht leuchten. Manchmal müssen wir mit dem Licht auch auf bestimmte Aktionen auf der Bühne reagieren, aber in den Einrichtungsproben ist dann ausreichend Zeit, alle Abläufe gut zu proben. 

Kannst du dich an eine besondere Herausforderung erinnern? 

Für „Ljod. Das Eis“ von Kornél Mundruczó/Proton Theatre aus Budapest, im Rahmen des Festivals „89/19 – Vorher/Nachher“ haben wir eine Drehbühne in einem Stahlgerüst aufgebaut. Das war für alle Bühnentechniker:innen eine echte Herausforderung. Aber es hat alles gut funktioniert. 

Was magst du besonders an HELLERAU? 

Das Besondere an dem Haus sind die Kolleg:innen und die Kunst. Das Team hier ist wirklich klasse. Selbst wenn es mal Meinungsverschiedenheiten gibt, kann man alles in einem Gespräch schnell klären. Und durch die vielen Leute mit ihrem Know-how kommen auch bei komplizierten Fragen immer super Lösungen heraus. Und künstlerisch komme ich hier mit Themen in Berührung, die ich mir sonst vielleicht nicht angeschaut hätte, die ich aber spannend finde. Von fast jedem Stück kann ich etwas für mich mitnehmen.