Das Gogol Center – Ein neues Theatermodell für Russland

Vortrag & Filme | 18:30 Uhr Vortrag und Gespräch mit Valeriy Pecheykin | 19:30 Uhr Seven, Film (50 Min.) | 20:30 Uhr Der die Zeichen liest, Film (118 Min.)

Film

Der Dramatiker, Journalist und langjährige Dramaturg des Gogol Centers Valeriy Pecheykin wird in einem Vortrag über das Gogol Center und seine enge Zusam­menarbeit mit dem Regisseur und künstlerischen Leiter des Thea­ters, Kirill Serebrennikov, sprechen. Danach berichten zwei Filme über das Gogol Center und die Arbeit von Kirill Serebrennikov. Der Film „Seven“ von Artem Firsanov ent­stand während des anderthalbjährigen Hausarrests von Serebrennikov und nimmt den Prozess gegen den Theater­leiter wegen angeblicher Veruntreuung in den Fokus. Er reflektiert zugleich die Schwierigkeiten, im heutigen Russland, einen solchen Film zu machen.

„Der die Zeichen liest“ ist ein Film von Serebrennikov, der auf seiner Inszenierung des Theaterstücks „Märtyrer“ von Marius von Mayenburg basiert. Im Zentrum steht ein Schüler, der die säkularen Unterrichtsinhalte an seiner Schule mit Hilfe von Bibelzitaten infrage stellt. Schon bald fühlen sich die liberalen Lehrer*innen immer stärker in die Enge getrieben, bis es zu einer Katastrophe kommt. In Russland, wo Kunstausstellungen von radikalen orthodo­xen Gläubigen gestürmt und Operninszenierungen wegen Gotteslästerung abgesetzt werden, berührt der Film einen neuralgischen Punkt zwischen religiösem Fanatismus und Gesellschaft.