Tanja Krone (DE) Theater/Performance/Musik 2019/20, Foto: Jaspar Kettner

Tanja Krone – Theater/Performance/Musik 2019/20

Disziplin/Genre: Theater/Performance/Musik 

Projekt in HELLERAU: Mit Echten reden (1): Das Ellenbogen-Prinzip

DIE ERINNERUNG SCHLÄGT ZU! 20 Gespräche hat die Performerin und Musikerin Tanja Krone 30 Jahre nach der Wende geführt: Was war da eigentlich los, 1989/90 – bei ihren Freund:innen und ihrer Familie in Frankenberg, Sachsen? Auf der Suche nach Verbindungen von Vergangenheit und Gegenwart ist sie einige Monate durch die Landschaft ihrer Jugend gefahren. Sie hat ihren Kassettenrekorder und alte Hits wiedergefunden und neue komponiert. Die geführten Gespräche haben Ungehörtes zur Erscheinung gebracht. Dabei wirkt vieles bekannt, aber doch nicht exemplarisch.

Was inspiriert dich? Der Humor von Emma Rönnebeck und Helge Schneider. Das bedingungslose Nachfragen und die Selbstverständlichkeit im politischen Sein von Frida Ponizil und ihrer Generation. Die assoziativen, nach unbekannten Horizonten suchenden Bilderwelten von Eva Lochner. Die hohe Kunst der sprachlichen Präzision bei Johanna-Yasirra Kluhs. Die melodiösen Eingriffe von Thomas Seher. Die weiten akustischen Welten von Motorpsycho, die Unnachgiebigkeit und das „sich-nie-zu-schade-sein“ der Maiden Monsters u.v.m. 

Deine ersten drei Gedanken über HELLERAU? groß großzügig zu großen Wagnissen bereit 

Wie würdest du deine Arbeitsweise beschreiben? Prozess, Prozess, Prozess. Ich glaube an Theater als sozialen Ort, wo Menschen sich treffen und in Austausch treten. Das gilt später für die Aufführungen, aber es beginnt für mich spätestens in den Proben. Die Kunst und ihre letztendliche Form ist mir sehr wichtig, steht aber an zweiter Stelle – erstmal interessieren mich die Menschen, das soziale Gefüge, das innerhalb eines Probenprozesses entsteht. Ich habe Lust, (Proben-)Zeit mit Menschen zu verbringen, die (mir) was zu sagen haben, bei denen ich andocke und das Gefühl habe, ein reger Austausch kann/wird stattfinden, sowohl inhaltlich als auch künstlerisch. Die dabei größte und immer wiederkehrende Frage: Wie kommen Leute ins Machen? Und was und wie kann ich in meiner Rolle dazu beisteuern? Diese Frage geht über das Theater und die Kunst hinaus und interessiert mich auf allen Ebenen des Lebens.