Irina Pauls – TANZPAKT Dresden 2020

Human Machine Interaction: Wieviel Mensch braucht Maschine?

TANZPAKT Dresden Recherche-Residenz in Kooperation mit den Deutschen Werkstätten Hellerau & der Professur für Technisches Design/TU Dresden „Ich beobachte, wie durch fortschreitende Automatisierung Individualität mehr und mehr verblasst und Kulturtechniken verloren gehen. Verfeinerung verschwindet zugunsten von Standardisierung. Zeitdauer verliert an Wert. Der Gestaltungsraum des menschlichen Körpers schrumpft.“ Ausgehend von diesen Thesen beschäftigt sich Irina Pauls mit den sich wandelnden Arbeitsprozessen in unserer Gesellschaft und deren Auswirkungen auf den menschlichen Körper. In den Deutschen Werkstätten Hellerau beobachtet sie die Arbeit von Tischler:innen, um die Auswirkungen der hochspezialisierten Arbeitsgänge auf die Körper der Facharbeiter:innen zu untersuchen. Dabei geht es ihr darum herauszufinden, ob die Arbeit in die Körper eingeschrieben ist und inwiefern die Produktionsweise in den Werkstätten auf die Fertigkeiten menschlicher Arbeit angewiesen ist. Im Anschluss begleitet Irina Pauls die Arbeit der Professur für Technisches Design an der TU Dresden. In verschiedenen Projekten, die immer die Interaktion von Mensch und Maschine ins Zentrum rücken, begleitet sie die Erforschung zukünftiger Arbeitsprozesse. Welche Körperlichkeiten werden dabei entstehen? Welche Körperbilder setzen die Forscher:innen dabei ihren Überlegungen zugrunde? Welche Rolle wird der menschliche Körper in der Arbeitswelt der Zukunft haben? Irina Pauls lebt als freischaffende Choreografin und Regisseurin in Leipzig. Tanz studierte sie an der Palucca Schule Dresden und absolvierte ein fünfjähriges Choreografie-Studium an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig. Pauls kreierte bisher mehr als 80 eigene Werke, darunter zahlreiche Tanzstücke, Performances im öffentlichen Raum, Musiktheater- und Schauspielinszenierungen. Seit 1985 leitete sie die Sparte Tanz an folgenden Theatern: Landestheater Altenburg, Schauspiel Leipzig, Staatstheater Oldenburg, Theater Heidelberg, Theater Freiburg. Mit ihren Ensembles gastierte sie auf nationalen und internationalen Festivals. Als Choreografin arbeitete sie u.a. für das Ballett Panfilow Perm, das Ballett des Theaters Thessaloniki, das CoisCéim Dance Theatre in Dublin, die Moradokmai Theater Company in Thailand. Seit 2007 arbeitet Irina Pauls freischaffend. Arbeits-Partnerschaften bestehen mit dem theater junge generation in Dresden und der Gruppe DasCollectif in Wien. In neuester Zeit entwickelt Pauls vor allem site specific performances und Inszenierungen mit dem Ansatz der Synthese von Körper, Musik und Sprache. Pauls gibt Tanztheater-Workshops im In-und Ausland, war Jurymitglied in Tanz- und Choreografie-Wettbewerben und ist derzeit in der Jury für den Sächsischen Tanzpreis tätig. Seit 2011 hat sie Lehraufträge an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und an der Universität Mozarteum Salzburg. Pauls ist Gründungsmitglied der Sächsischen Akademie der Künste und des Deutschen Werkbundes Sachsen. Sie war Gastprofessorin der Universität Leipzig/Institut für Theaterwissenschaft.

www.irinapauls.de 
www.villa-wigman.de 
www.tanzpakt.de 
Unter dem Schirm der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Kultur und Denkmalschutz, kooperieren im „TANZPAKT Dresden“ der Verein Villa Wigman für TANZ und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste. Gefördert von TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst* sowie der Landeshauptstadt Dresden. Mit Dank an die Volker Homann Stiftung. *Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.