Agata Siniarska (PL) Performance 2018/19

Agata Siniarska produziert Performances, Lesungen, Vorträge, Videos und Fernsehsendungen. Sie ist ein Gründungsmitglied von Female Trouble und Mitbegründerin von Pinpoint TV. Ihr aktuelles Projekt ist eine Forschung rund um forensische Choreografie und verkörperte Archive. 

In HELLERAU hast du an dem Projekt „Second Nature“ für das Festival „Erbstücke“ gearbeitet. Wer war Teil Deines Teams? 

Das Konzept dieses Projekts habe ich mit Karolina Grzywnowicz entwickelt, die auf dem Portikus des Festspielhauses eine Installation aus Erde, Pflanzen und Bäumen geschaffen hat. Mit der Tänzerin Katarzyna Wolinska haben wir an dem Bewegungsmaterial gearbeitet und Mateusz Szymanowka war der Dramaturg des Projektes. 

Womit habt ihr euch während der zwei Residenzaufenthalte beschäftigt? 

Während der ersten Residenz habe ich konzeptionell an dem Dialog zwischen Choreografie und Installation gearbeitet. In der zweiten Residenz haben wir ganz konkret geprobt, wie die Performance und die Installation live miteinander korrespondieren. HELLERAU ist ein hervorragender Arbeitsort und für verschiedene Formen von Arbeitsmodi geeignet. 

Mit welchen Themen beschäftigst du dich derzeit in deinen Arbeiten? 

Gerade beschäftige ich mich mit der choreografischen Rekonstruktion des Prozesses des Artensterbens – als eine zeitlich und räumlich dynamische Todeslandschaft. Durch die Verwendung und Transformation der Taktiken, Werkzeuge und Strategien der Kunstund Rechercheagentur Forensic Architecture bin ich dabei, eine „forensische Choreografie“ zu schaffen. Künstler*innen aus den Bereichen Tanz, Theater, Performance, Neue Musik und Medien können im Rahmen des Residenzprogramms Arbeitsmethoden vertiefen, künstlerisch forschen sowie konzentriert Projekte entwickeln und sich mit anderen Künstler*innen austauschen.

HELLERAU bietet Künstler*innen einen Wohn- und Arbeitsort vor Ort. Die Residenzen werden direkt an Künstler*innen aus der Region und dem In- und Ausland vergeben, deren künstlerische Arbeit von HELLERAU unterstützt und zu denen eine längerfristige Arbeitsverbindung aufgebaut wird. Darüber hinaus ist das Residenzprogramm mit verschiedenen Partnerinstitutionen wie den Goethe-Instituten in Istanbul und Québec, dem Conseil des arts et des lettres du Québec, der Stiftung Kunst und Musik für Dresden und weiteren Kulturpartner*innen international verknüpft. HELLERAU engagiert sich im Arbeitskreis deutscher internationaler Residenzprogramme. Neben der Arbeit an den eigenen künstlerischen Projekten wird auch der Kontakt zur regionalen Szene ermöglicht und damit ein Austausch künstlerischer Perspektiven und Arbeitsweisen befördert. Dresdner Kulturpartner wie zum Beispiel das Medienfestival CYNETART sowie dgtl fmnsm im Bereich Digitale Kunst und der PORTRAITS – HELLERAU Photography Award im Bereich Fotografie sind Teil des Residenzprogramms.

Rosa Müller, in HELLERAU für die Residenzen verantwortlich, sprach mit drei Residenzkünstlerinnen, die bereits in HELLERAU waren oder in dieser Saison hier arbeiten werden.