Open Studio: Tjijandjeua ‘Gift’ Uzera & Fatemeh Dehnamak
Die iranische Theater- und Filmemacherin Fatemeh Dehnamak recherchiert während ihrer Residenz in HELLERAU an ihrem neuen Projekt „Rebellion“. Als Regisseurin der Nesyan Theatre Group in Teheran, die sich auf die performative Form des Dokumentartheaters konzentriert, möchte Fatemeh Dehnamak die Machtdynamik in der romantischen Liebe erforschen und befragen.
Der namibische Performer und interdisziplinäre Künstler Tjijandjeua ‚Gift‘ Uzera forscht während seiner Residenz in HELLERAU an seinem Projekt „Rhythm Reborn”, einer forschungsbasierten Performance, die die Entwicklung des traditionellen Herero-Tanzes untersucht. Dabei untersucht er, wie die koloniale Erziehung und die Dominanz des westlichen Tanzes indigene Bewegungen in Namibia an den Rand gedrängt haben und wie die zeitgenössische Performance als Raum für die Rückgewinnung und Weiterentwicklung traditioneller Tänze dienen kann.
In einem gemeinsamen Open Studio geben die beiden Künstler*innen Einblick in ihre jeweilige Arbeit. Sie sprechen über ihre künstlerische Praxis oder teilen Ausschnitte aus ihren Probenprozessen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit Feedback zu geben oder Fragen zu stellen.
Dauer: ca. 2 Std.
Sprache: Englisch
Anmeldung über:
Janka Dold
Residenzprogramm
dold@hellerau.org
In Kooperation mit dem Theatertreffen Berlin und dem Goethe Institut.
Fatemeh Dehnamak wurde im Iran geboren. Mit einem Bachelor-Abschluss in Dramatischer Literatur von der Soore-Universität Teheran und Kursen in Filmemachen und Dokumentartheater erforscht sie die unerzählten Geschichten von Frauen, Geschichte und Gesellschaft. Als Leiterin der von Frauen geleiteten Nesyan Theatre Group verleiht sie übersehenen Themen eine Stimme. Als engagierte Geschichtenerzählerin erforscht sie Geschichten aus dem wahren Leben und arbeitet derzeit an ihrem ersten Spielfilm. Mit ihren 28 Jahren ist sie stolz darauf, als iranische Künstlerin bereits etwas bewirkt zu haben.
Tjijandjeua ‚Gift‘ Uzera ist namibischer Performer und interdisziplinärer Künstler. Er arbeitet in den Bereichen Tanz, Theater, Musik und Film. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit Queerness, Dekolonisierung und kulturellem Gedächtnis, wobei er Performance nutzt, um gesellschaftliche Normen in Frage zu stellen und Geschichte neu zu erfinden. Er hat einen Bachelor-Abschluss in Musikwissenschaften, Tanz und Psychologie von der University of Namibia ()2017. Zu Uzeras Projekten gehören „Rhythm Reborn“ (2024) über den sich entwickelnden Herero-Tanz, „Unwritten Archives“ (München) über den Völkermord an den Herero-Nama und „Hereroland“ (Hamburg, 2020 und 2023) in Namibia am Thalia Theater. Außerdem spielte er in den Filmen „Hand-Holder“ auf Showmax und „Der Vermessene Mensch“. Seine Arbeiten wurden in der Ausstellung „ENTANGLED“ (2024-März 2025) im Rhodes Trust der Universität Oxford gezeigt.