Fatemeh Dehnamak
Die iranische Theater- und Filmemacherin Fatemeh Dehnamak recherchiert während ihrer Residenz in HELLERAU an ihrem neuen Projekt „Rebellion“. Als Regisseurin der Nesyan Theatre Group, die sich auf die performative Form des Dokumentartheaters konzentriert, möchte Fatemeh Dehnamak die Machtdynamik in der romantischen Liebe erforschen und befragen. Diese Dynamik wird durch eine Vielzahl von Kräften geformt: das Rechts- und Justizsystem, patriarchale kulturelle Normen und Traditionen, wirtschaftliche Strukturen, das Bildungssystem und die geschlechtsspezifische Sozialisation, vorherrschende Erzählungen über Liebe und Loyalität, sozialer Druck und kollektive Kontrolle sowie – in einer islamischen Gesellschaft wie dem Iran – der Islam und die vorherrschenden Interpretationen des Korans. Mit diesem Projekt will die Nesyan Theatre Group Liebe aus feministischer Perspektive definieren und Performance als kritisches Instrument nutzen, um vorherrschende Erzählungen über romantische Liebe in Frage zu stellen und neue Möglichkeiten für Verbindung und Intimität vorzuschlagen.
In Kooperation mit Theatertreffen Berlin und dem Goethe Institut.
Fatemeh Dehnamak wurde im Iran geboren. Mit einem Bachelor-Abschluss in Dramatischer Literatur von der Soore-Universität Teheran und Kursen in Filmemachen und Dokumentartheater erforscht sie die unerzählten Geschichten von Frauen, Geschichte und Gesellschaft. Als Leiterin der von Frauen geleiteten Nesyan Theatre Group verleiht sie übersehenen Themen eine Stimme. Als engagierte Geschichtenerzählerin erforscht sie Geschichten aus dem wahren Leben und arbeitet derzeit an ihrem ersten Spielfilm. Mit ihren 28 Jahren ist sie stolz darauf, als iranische Künstlerin bereits etwas bewirkt zu haben.