Artist-in-Garden-Residency: Demetrios Navras

Demetrios Navras ist queere*r Tanzkünstler*in und Umweltwissenschaftler*in aus Kreta und forscht im April und Mai im Kulturgarten von HELLERAU innerhalb einer zweiwöchigen Residenz an dem Projekt “TARAHI” -griechisch für Ärger, Unordnung, physiologische Störung, Aufruhr, politische Verwirrung, Tumult, Aufruhr:

Inspiriert von Ursula K. Le Guins Text „The Carrier Bag Theory of Fiction“ (Die Tragetaschen-Theorie der Fiktion) erforscht TARAHI den Garten als eine queer-feministische Technologie – eine Tragetasche, die wichtige Geschichten von Verletzlichkeit, gegenseitiger Abhängigkeit und Fürsorge birgt und gleichzeitig die verwickelten Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren jenseits menschlicher Kontrolle und Intentionalität offenbart. Gärten verkörpern Geschichten von einem ständigen Fluss von Leben und Tod, Geschichten von stillen und doch radikalen Veränderungen – von kleinen Unruhen.

Innerhalb der Recherche versucht Demetrios Navras den Garten mit queeren Räumen und queeren Zeitlichkeiten zu verbinden und imaginiert, wie der Garten Gemeinschaft, Widerstand und dekoloniale Praktiken fördern kann. Dabei werden Glitch-Ästhetiken auf die Pflanzen, das Wasser und die nicht-menschlichen Interaktionen im Garten.

Demetrios Navras (they/she/he/it) ist queere*r Tanzkünstler*in, Umweltwissenschaftler*in und Hexe aus Kreta, deren Arbeit sich zwischen Tanz, digitalen Medien und Ritualen bewegt. Die künstlerische Praxis von Demetrios Vasilakis erforscht queere Zeitlichkeiten, Posthumanismus und die fließenden Überschneidungen von Natur, Technologie und Magie. Demetrios Vasilakis hat in zahlreichen Produktionen mitgewirkt, darunter “The Garden of Earthly Delights” (Gropius Bau, Berlin), “Zweiter Versuch über Das Turnen” (Impulse Theatre Festival), “Pulse” und “An Der Schwelle” (Alte Feuerwache, Köln), “Kranich” (Tanzhaus NRW) und “Beyond the Threshold of I” (Studio ProArte, Freiburg) und “Pink Water” (Rautenstrauch-Joest Museum). In der Soloarbeit „There Is No Other Troy For You To Burn“ verschmelzen Rituale, Computer Glitches und das Nicht-Menschliche, während „Training For No Future“ queere Verkörperungen und die Instabilität eines kollabierenden Rohstoff-Kapitalismus untersucht. Durch Bewegung und interdisziplinäres Experimentieren beschäftigt sich Demetrios Vasilakis mit Themen wie Dekolonialität, Transformation und dem Körper als Ort des Widerstands, der dominante Narrative in Frage stellt und neue Wege des Seins vorstellt.