Andreas Lorenz, Leitung Produktionsbüro | Foto: Stephan Floss

Gesichter in HELLERAU – Andreas Lorenz, Leitung Produktionsbüro

In der Reihe „Gesichter“ stellen wir Menschen vor, die vor oder hinter den Kulissen von HELLERAU dafür sorgen, dass alles reibungslos funktioniert und sich unsere Gäste wohlfühlen.

Seit wann arbeitest du in HELLERAU und was sind deine Aufgaben?

Ich bin seit Anfang 2002 in HELLERAU, als das Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik von der Schevenstraße in Dresden-Loschwitz in das Festspielhaus Hellerau umgezogen ist und in das Europäische Zentrum der Künste Hellerau integriert wurde. Heute arbeite ich als Produktionsleiter und ermögliche das Aufführen von Produktionen in HELLERAU. Ich kümmere mich um Reisen der Künstler*innen, Transporte, Übernachtungen, Technik, Veranstaltungsausstattung und darum, dass die Produktion, ob Gastspiel oder Neuproduktion, mit ihren Anforderungen immer adäquat übersetzt in HELLERAU ankommt und alles reibungslos verlaufen kann.

Wie bist du zum damaligen Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik gekommen?

Ich bin mit der zeitgenössischen Musik groß geworden, habe in der Musikschule Klavier und Oboe gelernt. Nachdem ich bis 1986 zusammen mit Jürgen Wirrmann im Gemeinschaftsorchester Großenhain zeitgenössische Musik erstmals im Arbeitskontext erlebt habe, fing ich an, beim Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik zu arbeiten. So habe ich auch die erste Ausgabe der Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik 1987 miterlebt. Zunächst war ich bei der damals in der Schevenstraße angesiedelten Spezialabteilung für zeitgenössische Musik des Musikverlages Edition Peters als Hersteller für die Produktion der Noten zuständig. Nach Abschluss meines Tonmeister-Studiums 1991 habe ich im Dresdner Zentrum für zeitgenössische Musik als Tonmeister gearbeitet und war später für die Produktionsplanung und -leitung zuständig. Ein Satz von Udo Zimmermann ist mir von damals immer noch im Gedächtnis: „Es gibt keine alte und neue Musik, es gibt nur gute und schlechte Musik“.

Bereits vor dem Umzug des Dresdner Zentrums für zeitgenössische Musik in das Festspielhaus haben wir im Festspielhaus Hellerau produziert. Damals war das Gelände eine komplette Baustelle, bis auf die „Kaserne West“, wo die Büroräume schon saniert waren. Das Festspielhaus existierte als Ruine mit Notdach. Der Große Saal sowie zwei weitere Tanzsäle wurden im ruinösen Zustand bespielt. 2003 begann die Rekonstruktion im Festspielhaus, das Haus wurde architektonisch in den Originalzustand versetzt. 2006 wurde das Festspielhaus wiedereröffnet und der Spielbetrieb aufgenommen.

Was magst du an der Arbeit besonders und was wünscht du HELLERAU für die Zukunft?

HELLERAU ist für mich der einzige Ort in Dresden, in dem interessante Kunst stattfindet. Es gibt keine Alternative, nichts ist vergleichbar. Wir haben hier in HELLERAU die Gelegenheit, andauernd interessante Produktionen möglich zu machen. Mein Wunsch für die Zukunft ist ganz einfach: ein Parkplatz hinter dem Haus, vorn ein Sandplatz mit Bäumen und am liebsten eine weitere Probebühne mit den Maßen des Großen Saales.

Das Gespräch führten Henriette Roth und Helene Lindicke.