Die 90er – Drei Kurzstücke

Mike Dele Dittrich Frydetzki/Raiko Sánchez, Minh Duc Pham & Irina Pauls

2025/26 Premiere Tanz Performance Spurensuche
Mike Dele Dittrich Frydetzki | Foto: Sisi Cecylia

Drei Künstler*innen und ihre Teams, die in sehr unterschiedlicher Weise mit HELLERAU und der sächsisch-ostdeutschen Region und Geschichte verbunden sind, entwickeln Kurzstücke, die verschiedene Aspekte der Spurensuche in den 1990ern aufnehmen und ins Heute überführen.

Mike Dele Dittrich Frydetzki/Raiko Sánchez

Ausgehend von ihren Erfahrungen als Softies und „Schisser“ untersuchen die beiden Künstler*innen für ihr Kurzstück ihre eigenen biografischen Erfahrungen wie auch bekannte Mythen in Bezug auf jugendliche Männlichkeit in den ländlichen Räumen Ostdeutschlands der 1990er Jahre. Dabei sehen sie im Baseballschläger fragiles Potenzial und setzen sich anhand dessen mit ihrer (Un-)Lust auf Gewalt auseinander.

Mike Dele Dittrich Frydetzki lebt in Leipzig und arbeitet als Künstler*in und Theaterwissenschaftler*in. Mike promoviert zu (nicht-)einvernehmlichen Praktiken der Proben-/Intimitätskoordination an der Universität der Künste Berlin. Mike Deles künstlerische Arbeiten wurden zuletzt neben HELLERAU im LOFFT Leipzig, im Viernulvier Gent und bei Komuna Warszawa gezeigt.

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Raiko Sánchez ist Künstler, lebt in Berlin und arbeitet im Bereich der analogen wie digitalen Raumaneignung. Raiko studierte an der HfBK Dresden, schloss dort 2019 als Meisterschüler bei Martin Honert das Studium ab und ging an die UdK Berlin, um dort einen Master in Raumbezogenes Entwerfen und Ausstellungsgestaltung bei Gabi Schillig zu absolvieren.

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Minh Duc Pham

Für „Spurensuche“ in HELLERAU beschäftigt sich Minh Duc Pham mit den Folgen der Vertragsarbeit und des Mauerfalls für vietnamesische Vertragsarbeiter*innen der DDR. Minh Duc Pham, geboren 1991 in Schlema, absolvierte ein Diplomstudium in Ausstellungsgestaltung und Szenografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und studierte als Gast Performance sowie Designtheorie an der Universität der Künste Berlin. In seinen Arbeiten in den Bereichen bildende und darstellende Kunst beschäftigt sich Minh Duc mit dem Thema Identität im Spannungsfeld von Gender, Race und Klasse. Pham lebt und arbeitet in Berlin.

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Irina Pauls

Die konkreten Umbrüche im Osten spiegeln sich in vielen ihrer choreografischen und performativen Arbeiten wider. Das ortsspezifische künstlerische Reagieren auf (Industrie)Landschaften gewinnt in der künstlerischen Arbeit von Irina Pauls mehr und mehr an Gewicht und ist auch Thema ihres Kurzstückes. Irina Pauls erhielt ihre Tanz- und Choreografieausbildung an der Palucca Schule Dresden und an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig. Ihre erste Inszenierung 1985 am Landestheater Altenburg als 25-jährige Ballettdirektorin sollte gleich die Befreiung von einem vorgeprägten DDR-Verständnis von Tanztheater sein. 1990 gründete sie das Tanztheater am Schauspiel Leipzig. Nach dessen Abwicklung wechselte sie nach Oldenburg, später nach Heidelberg, und eine zunehmende Internationalisierung ihrer Arbeit begann. Seit 2007 lebt Irina Pauls als freischaffende Künstlerin wieder in Sachsen.

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