Dreiländerlabor: Anna Godowska

Juni 2025

Anna Godowska ist Choreografin, Tänzerin und Lehrerin für modernen Tanz. Mit Sławek Krawczyński leitete sie von 2001 bis 2012 das Bretoncaffe Theatre. Gemeinsam entwickelten sie das Projekt „The_Rite_of_Dreams_Project“, das die Psychologie von Carl Gustav Jung und Arnold Mindell auf die Tanz- und Theaterpraxis anwendet, was u. a. bei der Polish Dance Platform 2014 ausgezeichnet wurde. Für ihre künstlerischen Errungenschaften wurde sie 2015 vom Minister für Kultur und Nationalerbe der Republik Polen ausgezeichnet. Zu ihren neusten Projekten zählen „How Beauteous Mankind Is!“ (2022), prämiert beim Szekspiroff Festival, sowie „Do You Know All Of Them“ (2023). Sie choreografierte zahlreiche Projekte für Marta Górnickas Frauenchor sowie für internationale Theaterhäuser in Berlin, München, Braunschweig und Tel Aviv. Ihre Arbeiten wurden auf renommierten Festivals weltweit gezeigt. 2017 erhielt sie den Choreografiepreis des Divine Comedy Festivals in Krakau, 2024 eine Auszeichnung des polnischen Bühnenkünstlerverbands ZASP.

Über das Residenzprogramm

Im Rahmen einer einwöchigen Residenz in HELLERAU kommen vier erfahrene Künstlerinnen aus Polen, Tschechien, Belarus und Deutschland zusammen – alle mit einem etablierten Hintergrund im Bereich Tanz und Performance. Als sogenannte mid-career Künstlerinnen stehen sie an einem Punkt, an dem sie bereits auf umfangreiche Praxis, zahlreiche Bühnenarbeiten und internationale Erfahrungen zurückblicken – und zugleich neue künstlerische Fragen und Perspektiven entwickeln. Die Residenz bietet Raum, um sich gegenseitig ihre Arbeitsweisen, künstlerischen Interessen und individuellen Entwicklungen vorzustellen. In einem kollegialen Austausch werden ästhetische Zugänge, thematische Schwerpunkte sowie Herausforderungen des künstlerischen Arbeitens im jeweiligen kulturellen und politischen Kontext beleuchtet. Neben praktischen Einblicken in die eigene Praxis steht die gemeinsame Reflexion über nachhaltige Arbeitsweisen, generationsübergreifenden Austausch und den Stellenwert von künstlerischer Autonomie im Zentrum. So entsteht ein Dialog zwischen vier Stimmen, die nicht am Anfang stehen – aber offen für neue Impulse, Kooperationen und Fragen an die Zukunft sind.