CHINAME

Xiao Ke × Zi Han (CN)

Installation online

Das in Shanghai ansässige Künstlerduo Xiao Ke × Zi Han versucht, eine temporäre Kontaktzone für „chinesische“ Identität zu schaffen, indem es verschiedene Regionen erforscht und vor Ort dokumentarische Porträts von einfachen Menschen sammelt. „Unser Name ist vorgegeben, doch wir versuchen zu erklären, wer wir sind.“ Wie wird „Chinesischsein“ definiert? Seine Bedeutung verschiebt sich je nach Kontext, und sein Einfluss auf die zeitgenössische Geopolitik ist auf einer alltäglichen Ebene zu spüren. Wie nimmt die junge Generation in China das Chinesischsein wahr? Was ist mit den diasporischen Chinesen außerhalb Chinas? In diesem verworrenen Netz von Wahrnehmungen stellen die Künstler:innen die Frage: „Was ist Chinesisch – ist es eine imaginierte Gemeinschaft oder ist es real?“

Von 2018 bis 2020 führten Xiao Ke × Zi Han über 150 Interviews in mehr als fünfzehn Ländern auf drei Kontinenten und haben verschiedene künstlerische Ergebnisse wie eine Lecture-Performance, Fotografien, Filme, Installationen und eine bevorstehende Abschlussperformance hervorgebracht.

Die Arbeiten des Duos XIAO KE × ZI HAN entstehen aus den jeweils eigenen Ansätzen der Künstler:innen und der Verschränkung ihrer Expertisen: Xiao Ke ist von Haus aus Performerin und Choreografin für zeitgenössischen Tanz, Zi Han ist Fotograf und Visual Artist. Seit 2011 erarbeiteten Xiao Ke und Zi Han so in einem tiefgreifend interdisziplinären Prozess bereits fünf Bühnenprojekte, die auch international zu sehen waren.
Auf konzeptionellen Leitfragen basierend weisen ihre Arbeiten oft eine klare soziale und auch dokumentarische Dimension auf. Im Jahre 2018 begann das dreijährige künstlerische Rechercheprojekt CHINAME, das der Frage nach kultureller Identität von Chinesen auf der ganzen Welt nachgeht. Herausgekommen ist ein facettenreiches künstlerisches Panorama zur Frage nach dem „Ich“ in einer globalisierten, kosmopolitischen Gesellschaft.
Neben ihrer eigenen künstlerischen Praxis machen sich XIAO KE × ZI HAN mit „Artivismus“ für die Gemeinschaft der freischaffenden darstellenden Künste in China stark; verschiedene von ihnen ins Leben gerufene Festivals und künstlerische Veranstaltungen dienen als Plattform. Darüber hinaus bringen sie mit der Gründung des iPanda-Netzwerks Künstler:innen zusammen und ermöglichen es diesen sich mit potenziellen Partnern im Ausland zu verbinden.