Wohl kaum ein anderes Phänomen verändert Gesellschaften derzeit so grundlegend und dynamisch wie die Digitalisierung – mithilfe von immersiver Technik, KI und algorithmischen Prozessen entstehen nicht nur neue Machtstrukturen, Lebenswelten und Ästhetiken, sondern auch neue Räume, Formate und Sichtbarkeiten von Kunst. 

Hellerau wurde am Beginn des 20. Jahrhunderts als gemeinsames Projekt von Industrie, Forschung und Kunst und als Antwort auf die Industrialisierung und Veränderung von Arbeits- und Lebensbedingungen gegründet. Der hier 1911 von Adolphe Appia entwickelte White Cube war legendär und prägend für die moderne Black Box und immersive Raumkonzepte. Über 100 Jahre später gelten der Freistaat Sachsen und die Smart-City-Modellstadt Dresden als bedeutende Standorte der globalen Halbleiter- und Softwareindustrie; neben großen Konzernen wie Infineon oder TSMC sind hier zahlreiche führende mittelständische Unternehmen, renommierte Forschungsinstitute, z.B. im Bereich Robotik und Künstliche Intelligenz, und mit der TU Dresden eine der wenigen deutschen Exzellenz-Universitäten zu finden. 

Mit den zwei Fesitvaleditionen HYBRID Biennale greift HELLERAU heute sowohl eigene historische Bezüge als auch aktuelle globale und regionale Entwicklungen auf. Inmitten außergewöhnlich kritischer Phasen digitaler Transformationsprozesse werden in künstlerischen Projekten, Labor-, Experimentier- und Diskursräumen der Begriff des Hybriden in seinen technologischen, politischen und sozialen Dimensionen und die sich dramatisch verändernden Produktions- und Rezeptionsbedingungen von Kunst reflektiert.

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