Karol Filo (Slowakei/Tschechien)
Während seiner Residenz beschäftigt sich Karol Filo mit seinen eigenen Fantasien über die 1990er Jahre und konfrontiert sie mit den visuellen, ideologischen und imaginären Welten der antifaschistischen Bewegung in Tschechien und der Slowakei während dieses Jahrzehnts. In einer Zeit, in der ein Teil der Gesellschaft glaubte, die Geschichte sei zu Ende und die politische Natur des Alltagslebens habe sich im neoliberalen Traum vom freien Markt und individuellen Wettbewerb aufgelöst, verfolgten Mitglieder der antifaschistischen Bewegung aufmerksam die Aktivitäten von rechtsextremen und neonazistischen Skinheads und entschieden sich oft für Gegengewalt. Die Entscheidung, sich zu wehren – und die damit verbundenen Vorstellungen – interessieren Karol Filo als Spannungsfeld zwischen der europäischen Fantasie der Gewaltlosigkeit und der gelebten Realität physischer Konfrontation.
Biografie

Karol Filo ist ein in der Slowakei geborener Theater- und Videokünstler sowie Performer, dessen Arbeit sich mit den Schnittstellen zwischen dokumentarischer Performance, sozialer Vorstellungskraft und persönlicher Erzählung befasst. Er ist Student an der DAMU in Prag und ehemaliger Student des Programms „Non-Linear Narrative“ an der KABK in Den Haag. Seine Dokumentarperformances „language barrier equal“ und „The Good Times Are Over“ wurden beim příští vlna/next wave festival in Tschechien mit dem Preis „Projekt des Jahres“ (2022, 2025) ausgezeichnet.



Förderung
Im Rahmen des Projektes „Transformation Forever“. „Transformation Forever“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.


