Mariia Bakalo & Maria Kardash (Ukraine/Österreich)
Das Rechercheprojekt von Mariia Bakalo & Maria Kardash untersucht die Verkörperung alltäglicher und alternativer sozialer Erscheinungsformen der 1990er Jahre in der Ukraine und dreht sich um zwei Parallelwelten: den in Familienarchiven bewahrten Alltag und den Aufstieg von Subkulturen, die dieser täglichen Realität entfliehen wollten. Mariia Bakalo konzentriert sich auf häusliche Rituale und Familienvideoarchive und untersucht, was Menschen in ihrer persönlichen Geschichte festhalten und bewahren möchten. Maria Kardash konzentriert sich auf Subkulturen der 1990er Jahre. Sie beleuchtet dabei die Formen des verkörperten Widerstands durch das Aufkommen alternativer Erscheinungsformen und Experimente und stellt sie den alltäglichen Normen gegenüber. Das Projekt versucht, diese beiden Perspektiven – Mainstream und Underground – in einen Dialog zu bringen und ihren Einfluss auf die heutige Gesellschaft zu überdenken.
Biografien

Foto: Noah Arjomand
Die Choreografin Mariia Bakalo aus der Ukraine (Krim), lebt seit 2014 in Lviv. In ihrer künstlerischen Praxis hinterfragt sie die Nützlichkeit von Kunst in Zeiten bedeutender Krisen und großen menschlichen Leids. Ein wesentlicher Teil ihrer Erforschung körperlicher Bewegung ist die Kraft des Mixed-Ability-Tanzes. Ihre jüngsten Arbeiten sind als Performance-Vorträge konzipiert, die autoethnografische Elemente und Erzählungen über die Politik der Berührung und das Gewicht der Zeit enthalten. Sie ist zertifizierte Dance-Ability-Lehrerin und hat einen MFA-Abschluss in Experimenteller Choreografie von der University of California Riverside.

Foto: Elmira Shemsedinova
Maria Kardash ist Künstlerin, Forscherin, Performerin und Tanzanthropologin aus der Ukraine, die derzeit in Graz lebt, wo sie an der Kunstuniversität Graz in Ethnomusikologie promoviert. Maria Kardash’s künstlerische und akademische Praxis konzentriert sich auf den menschlichen Körper in Bewegung und sein Potenzial, zum Instrument der Staatspolitik und damit zum Werkzeug der individuellen Emanzipation zu werden. Sie ist Stipendiatin von Erasmus Mundus und Visegrád.



Förderung
Im Rahmen des Projektes „Transformation Forever“. „Transformation Forever“ wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.


