House of Research: Zuzana Šklíbov
April & Mai 2025
In Kooperation mit dem Residenz- und Kulturort Studio ALTA in Prag werden drei Künstler*innen zu einer Residenz in HELLERAU eingeladen.
Die Theatermacherin und Dramaturgin Zuzana Šklíbová nutzt die Residenz, um an einem neuen Projekt zu forschen. Vor zwei Jahren begann Zuzana Šklíbová mit dem Erlernen der Gebärdensprache, die ihr ein komplexes System der gestischen Kommunikation und vor allem eine faszinierende Art, die Welt mit den Händen zu erleben, eröffnete. Die Gebärdensprache ist eine performative Sprache. Sprache beeinflusst die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen. Ludwig Wittgenstein sagte, dass die Grenzen der eigenen Sprache die Grenzen der eigenen Welt sind. Gebärdensprache ist anders als die gesprochene Sprache, sie ist direkter und ehrlicher. Die Mimik ist Teil der Grammatik – über Erfahrungen wird dadurch nicht nur geredet, sie werden vorgeführt und erlebt.
Im Rahmen der Residenz arbeitet Zuzana Šklíbová mit dem choreografischen Potenzial der Gebärdensprache und den Vibrationen, während sie gleichzeitig gehörlose und hörende Performer*innen und die unterschiedlichen Arten, die Welt wahrzunehmen und zu verstehen, miteinander verbindet.
Am 10.05. fand ein Open Studio mit Zeynab Kirikou Gueye und Zuzana Šklíbová statt, wo sie jeweils Einblicke in ihre Recherche gaben.
Biografie

Foto: Michal Ureš
Zuzana Šklíbová studierte Regie und Dramaturgie am Institut für alternatives und Puppentheater der „DAMU“ und absolvierte einen Studienaufenthalt am „Indonesian Art Institute“ in Yogyakarta. Sie arbeitet künstlerisch mit speziellen Gruppen, u. a. mit Strafgefangenen im Gefängnis Bělušice und jungen Obdachlosen mit der Organisation „Naděje“. Gemeinsam mit Fedir Kis entwickelt sie Theater ohne Schauspieler*innen, u. a. die Inszenierungen „Postřehy a fikce“ und „Power.point“. Zudem kuratiert sie Projekte wie „Habibi Kiosk Prag“ und „ARTakeaway“, um zeitgenössische Kunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, und arbeitet als Dramaturgin u. a. mit der Initiative „#kulturunezastavis“.