Philip Liu
„Re-flex-ion“ untersucht die akustische Signatur des Raums als kompositorisches Material und setzt dabei ein kuppelförmiges Mehrkanal-Audiosystem, ein interaktives Lichtemitter-Detektorsystem und eine videografische Projektion ein, um räumliches Hören als ästhetische Begegnung darzustellen. In verschiedenen kulturellen Regionen haben die Resonanzeigenschaften von Gebäuden und materiellen Objekten die auditive Erkenntnistheorie geprägt: Sie formen die wahrgenommene Entfernung, vermitteln Wissensübertragung und strukturieren musikalisches Schaffen und gemeinschaftlichen Austausch. Das Werk nutzt fünf Räume als Musikinstrumente und orchestriert über hundert räumliche Konfigurationen jedes einzelnen Raumes. Durch die auditive Wahrnehmung verwandelt sich die Vorstellung von Zeit in Raum, und Liu manipuliert die zeitliche Hülle des räumlichen Hörens, indem er die Objekte neu temporalisiert und ihrer klanglichen Ontologie neue semantische Ebenen hinzufügt.
Biografie

Philip Liu (KR/US) ist Künstler für Klang und digitale Medien. Seine Arbeiten untersuchen oft Phänomene, die über biologische Wahrnehmung hinausgehen und durch Computer sichtbar gemacht werden können. Er studierte u. a. in Korea, Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden. Seine Werke wurden weltweit gezeigt, z. B. im Asia Culture Center, Kimmel Center New York und der Akademie der Künste Berlin.
