Vernissage: ZOOM 90-06 – Wanda:Wandtke:Wehrli:Ludwig

Barbara Lubich, Svea Duwe

2025/26 Spurensuche Ausstellung
Foto: Bildermann

04.09. – 06.12.2025

Es ist eine Erfolgsgeschichte, dass es einer kulturinteressierten interdisziplinären Gruppe ab ‘89 gelang das Festspielhaus HELLERAU – nach einer langen Phase der militärischen Fremdnutzung als nationalsozialistische Polizeischule, sowie darauf folgend als sowjetische Kaserne und Sporthalle – wieder zu einem Ort der Kunstproduktion zu entwickeln und langfristig für die spartenübergreifende Kunst und den gesellschaftlichen Dialog zu sichern.

Mit der Ausstellung ZOOM 90-06 rücken Svea Duwe & Barbara Lubich die Zeit ab ´89 erneut in den Fokus und nehmen Arbeiten von Claudia WANDA Reichardt, Hanne Wandtke, Penelope Wehrli und Carsten Ludwig eingehender in den Blick, die im direkten Zusammenspiel mit dem konkreten Ort Festspielhaus HELLERAU konzipiert wurden. In der Verbindung von begehbaren Raum – und Videoinstallationen legen Duwe & Lubich den Fokus auf eine Umbruchzeit, in die die wechselhafte Historie des Festspielhauses eingeschrieben ist, an der sich auch die gesamtdeutsche Geschichte nach 1911 ablesen lässt.

Die Ausstellung ist an allen Veranstaltungstagen ab eine Stunde vor der ersten Veranstaltung geöffnet. 

Teil 1 UMBRUCH Audiovideo- und Rauminstallation (Foyer)

Das Festspielhaus als Denkmal im Zustand des Verfalls: Teil 1 ruft die frühen 1990er Jahre in Erinnerung und lässt fünf Menschen über das „Wie“ eines Neuanfangs zu Wort kommen.

Mit: Detlev Schneider, Carsten Ludwig, Michael Faßhauer, Kai Kaden, Hans-Joachim Meyer, Fabian Zimmermann.

Teil 2 FEUER & FLAMME Audiovideo- und Rauminstallation (Ecksalon West)

Es war Wanda (Claudia Reichardt) die in ihrer assoziativen kuratorischen Praxis den Zeitgeist resonieren ließ und das Kunstfest 1996 mit geladenen Künstler*innen erschuf. Penelope Wehrli entwickelte dafür den „Herzstrahl“ und Hanne Wandtke das „Feuerwehrballett“. Die beteiligten Künstlerinnen und die Journalistin Gabriele Gorgas kommen zu Wort.

Teil 3 CARSTEN LUDWIG (Salon West)

Wie kaum ein anderer verwob Theaterregisseur Carsten Ludwig die Schichten der Vergangenheit des Festspielhaus Hellerau in poetisch-provokante Inszenierungen, die das komplette Gelände des Festspielhauses einnahmen. Sie hießen „Die Schlange“, „Der Obelisk“, „Ein Monat in Dachau“ oder „Schubertecho“. Laien und Profis traten in chorischen Gebilden singend, kochend oder rezitierend auf. Alle szenischen Mittel wurden eingesetzt. Das Filmportrait zeichnet Carsten Ludwig´s Werk nach, das in der DDR Zeit begann und in den 1990er Jahren kulminierte.