LINIE08 EXPANDING

Tanzproduktionen der Freien Dresdner Tanzszene

Dauer: 4 Stunden | Einlass jederzeit möglich

Tanz Performance

Die Linie 8 ist die Straßenbahnlinie, die HELLERAU mit dem Zentrum Dresdens verbindet. LINIE08 verbindet aber auch seit sieben Jahren HELLERAU mit der freien Dresdner Tanzszene durch die Präsentation gemeinsamer Projekte. In der letzten Ausgabe der LINIE08 bespielen die Künstler*innen zum ersten Mal jeden Raum des Hauses mit vielfältigen Tanz-Performances, Installationen und interaktiven Aktionen. Dies bietet gleichzeitig einen Ausblick auf die neuen Kooperationen, in denen in der Zukunft die Zusammenarbeit zwischen HELLERAU, dem TanzNetzDresden und der freien Dresdner Tanzszene weiter gestärkt wird.

Sa: ab 18:00 Uhr, Foyer West 1. OG, 7 Min. (Loop)
So: ab 16:00 Uhr

Whispering Widows
Video | Hèctor Solari, Yamile Navarro u.a.

An diesem einen Tag
zeigt Frau Tod Dir einen Pfad –
Herein, wer mag! – Sie sagt:
Es wird bunt und alles andere, als fad!

Nur eines darfst Du nicht vergessen:
Frau Tod hat gerne was zum Essen.
Und Singen! Und Tanzen! – das mag sie auch –
aber nie mit einem leeren Bauch.

Zucker hilft, alles leichter zu tragen –
keine Angst brauchst Du zu haben!
Schreib‘ lieber ein kleines, simples Gedicht –

das zaubert ein Lächeln in Frau Tods Gesicht.
Und fühlst Du dich einmal verloren,
behalt‘ dies doch in Deinen Ohren:
jenes seltene, süße, schöne Wort –
es führt Dich zurück zum richtigen Ort.

Ein Video von Héctor Solari (Konzept und Video) | Yamile Anaid Navarro Luna (Konzept und Tanz) Jule Oeft (Tanz) | Tobias Herzz Hallbauer (Sound) | Rimma Elbert (Kostüme)

Sa: ab 18:00 Uhr, Treppenaufgang West, 20 Min. (Loop)
So: ab 16:00 Uhr

du sprichst, ich reise
Audiovisuelle Installation | Magdalena Weniger/KOMA
Reiseberichte, Erzählungen, Geschichten, Perspektiven. Von Lautsprecher zu Lautsprecher wandern, hinhören und zuhören in Mitten des Trubels.  Dabei wird Weg zurückgelegt, dieser wird von einer stillen Beobachterin skizziert. Nach  und nach ergänzen Laufskizzen die Installation visuell und beeinflussen wiederum die Laufwege der nachfolgenden Besucherinnen. Ein Kreislauf.

Sa: ab 18:00 Uhr, Dalcroze-Saal, ca. 1 Std.
So: ab 16:00 Uhr

ELB~meets~FLORENZ 
Video-Installation | Elena Cencetti
Das Videoprojekt knüpft an den Begriff “Elbflorenz” und die Städtepartnerschaft von Florenz und Dresden an und erkundet tanzkünstlerisch Parallelen und Unterschiede der zwei kommunalen Hauptstädte. Die Orte haben als Kulisse und Inspiration für die Bewegungen im öffentlichen Raum gedient und besondere Perspektiven für die Videoaufnahmen geöffnet. 

Das Projekt wurde 2017 vom Kulturhauptstadtbüro Dresden und vom Comune di Firenze gefördert und unterstützt.

Tanz: Elena Cencetti | Video: Franziska und Sophia Hoffmann | Musik: Ralf Müller

Sa: ab 18:00 Uhr, Showing 18:30, 21:20 Uhr, Seitenbühne West, ca. 15 Min.
So: ab 16:00 Uhr, Showing 16:30, 18:30 Uhr

Alltagsarsenale
Eine interaktive Luftinstallation | Franziska Kusebauch
Wann und wie verwandeln sich sprachlose unsichtbare Alltagsgegenstände in der physischen Interaktion mit Menschenkörpern zum autonomen Objekten? Welche Atmosphären entstehen, welche metaphorischen Räume, welche Erinnerungen, welche Gedanken und Gefühle? Was liegt dann hinter dem, worauf die Dinge verweisen? Alltagsarsenale ist eine interaktive Luftarena für zeitgenössischen Tanz und eine begehbare Installation zugleich. Im schwebenden Zuschauerraum werden Leichtigkeit und schwerelose Schwebezustände am eigenen Leib erfahrbar.

Idee, künstlerische Leitung: Franziska Kusebauch | Performance und künstlerische Mitarbeit: Franziska Kusebauch, Charlotte Mehling, Gabriel, Jurado Jiménez | Musik: Klangschalenmusik von Ricardo

Sa: ab 18:00 Uhr, Showing 19:00, 22:30 Uhr, Nancy-Spero-Saal, ca. 15 Min.
So: ab 16:00 Uhr, Showing 19:30 Uhr

Rumichaca Vol. 2 
Tanz | JuWie Dance Company
Eine Choreographie über den Zauber eines lang umkämpften Paradieses, schwül und laut. Fasziniert von einer Recherchereise nach Kolumbien, dem facettenreichen Reich der antiken Goldschmiedekunst und indianischer Hochkulturen, entstand Rumichaca Vol. 1. Nun sind zwei Jahre vergangen und es wird neu verhandelt. Rumichaca ist die Grenzbrücke zwischen Kolumbien und Ecuador. Sie verbindet diese zwei Länder.

Zwei Tänzerinnen und ein Musiker stellen sich ihren eigenen Stereotypen und hinterfragen vor dem Hintergrund einer fremden Kultur die jeweils eigene. Was ist typisch für Deutschland, für Mexiko und Schottland? Welche Brücke verbindet Salsa, Popcorn, Hula und Walzer?

JuWie Dance Company wurde 2013 von den Tänzerinnen Jule Oeft und Wiebke Bickhardt gegründet. Die JWDC verfolgt den Ansatz radikaler Anmut, in der Wahl der Themen, der künstlerischen Mittel, dem persönlichen Einsatz und Kooperationen mit anderen Künsten und Künstler*innen wie mit Cie. Freaks und Fremde, dem Komponisten John Moran, oder dem Choreografen Yaron Shamir.

Konzept: JuWie Dance Company | Tanz: Yamile Navarro, Jule Oeft | Musik: Dr. Daniel Williams | Video: Yamile Navarro | Licht: Josia Werth

Sa: ab 18:00 Uhr, Showing 19:55, 21:45 Uhr, Seitenbühne Ost, ca. 30 Min.
So: ab 16:00 Uhr, Showing 17:00, 19:30 Uhr

variations_on Mary 
Tanz | the guts company & Moritz Simon Geist
Romy Schwarzer und Johanna Roggan begaben sich 2017 auf Spurensuche zu Mary Wigmans tänzerischem Erbe. Ausgangspunkt der Bewegungsentwicklung waren Teile der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 1936, welche Wigman mitchoreografierte.

Versatzstücke der Zeremonie wurden extrahiert, wiederholt, verlangsamt, beschleunigt und fortwährend auf den Prüfstand gestellt, inwieweit Wigmans Tanz-Sprache etwas mit Schwarzers und Roggans Bewegungs-Ästhetik zu tun hat und was es bedeutet, heutzutage diese doch sehr dramatisierten Bewegungen in einen zeitgenössischen Kontext zu stellen.

In „variations on_Mary“ suchen Schwarzer und Roggan, gemeinsam mit Josefine Wosahlo (Performance) nach dem Ineinandergreifen von „dramatisiertem Wigman-Material“, dem choreografischen Prinzip ‚Wiederholungen‘ und erweitern, zusammen mit Benjamin Schindler (Video) und Moritz Simon Geist (Robotik), die Arbeit um das Medium Video und durch Roboter erzeugte Musik.

Entstanden ist eine performative Installation. Die Video-Installation ist jedoch auch ohne Performance erlebbar.

Konzept/Choreografie: Johanna Roggan | Choreografische Mitarbeit/Performance: Romy Schwarzer, Josefine Wosahlo | Video: Benjamin Schindler | Sound: Moritz Simon Geist / DAVE Künstler in Fokus | Text: Johanna Roggan, Mary Wigman, Michael Foucault | Ausstattung: the guts company

Sa: 19:30 Uhr, Großer Saal Hinterbühne, ca. 25 Min.
So: 17:40 Uhr

Whispering Widows
Tanz | Yamile Navarro
Über den Tod, den Verlust und dessen Loslassen.

Da wo ich herkomme, ist der Tod eine Frau. Wir kennen sie von Kindheit an und bauen im Laufe unseres Lebens eine Beziehung mit ihr auf. Wir fürchten uns nicht vor ihr. Sie ist immer anwesend. Wir feiern gemeinsam, schreiben ihr Gedichte und lachen zusammen. Wir tanzen mit ihr und schauen dabei zu, wie sie mit den Menschen tanzt, die wir lieben. Wenn Du jemanden verlierst ist da Trauer, Ärger, Vergebung, Frieden, Glück. Jeder hat seinen eigenen Weg des Loslassens. Dieser steht jenseits Deiner Herkunft, Deines Glaubens und Deiner Kultur. Dieses Ritual ist so alt wie der Tod selbst und der Tod ist so universell wie der Tanz. 

Konzept und Choreografie: Yamile Anaid Navarro Luna | Tanz: Larissa Potapov, Kristin Mente, Alicia Varela Carballo, Cristina Bellia | Musik: Tobias Herzz Hallbauer | Kostüm: Rimma Elbert | Licht: Josia Wert

Sa: Showing 19:30, 21:45 Uhr, Ecksalon West, ca. 30 Min.
So: Showing 16:30, 18:30 Uhr

EINHAUSEN
Live Cinema Performance | Daniela Lehmann
Ein leeres Haus. Eine Übergangssituation.
Welche Erinnerungen sind in den Vier Wänden und in uns gespeichert­?
Was geschah vor der Stille?
Was kann nach der Leere geschehen?
Daniela Lehmann ist freischaffende Choreografin und Tänzerin, Mitglied des Zentralwerk e.V. und aktiv im TanzNetzDresden. 2005 gewann sie mit ihrem Solo „MINA“ den 1.Preis und den Publikumspreis für „Das beste deutsche Tanzsolo” beim Festival euroscene in Leipzig.

Idee: Daniela Lehmann | Video: Barbara Lubich | Musik: Marieluise Herrmann | Tanz: Petra Zupančič, Daniela Lehmann | Kostüm: Grit Aulitzky

Sa: 20:00, 22:00 Uhr, Ecksalon Ost, ca. 15 Min.
So: 19:00 Uhr

Cosmicomics
Tanz | Martina Morasso

Natürlich waren wir alle dort… wo denn sonst? Dass es einen Raum geben könnte, wusste ja damals noch niemand…was hätten wir anfangen sollen, zusammengedrängt wie Ölsardinen?

Die eine Performerin stellt das Entstehen, Explodieren und Implodieren eines Sternes dar. Die andere ruft durch Erzählen und live Zeichnen unterschiedliche Galaxien ins Leben. Die Erzählungen von Italo Calvino „Alle Cosmicomics“ sind der rote Faden (von interzellularen Teilung bis zur Sterngravitation). Ein Musiker malt ein Klangteppich aus brodelnden intergalaktischen Geräuschen. Die Grenze zwischen Organischem und Unorganischem pendelt sich in unstabilen Konstellationen. Explodiert das ganze zum Ende oder findet eine ruhige Stabilität?

Konzept und Tanz: Martina Morasso | Performance/Grafik: Yaëlle Dorison | Erzählung/Stimme: Judica Semler | Hang-Spieler/Sound-Maker: Christian Kitzbichler

Sa: 20:40 Uhr, Großer Saal, ca. 20 Min.
So: 20:15 Uhr

Lost in creation, #4
Tanz | situation productions
Das Universum als Sehnsuchtsort. Der Kosmos als Projektionsfläche. Das All als unbegrenzter Möglichkeitsraum für die Erfindung anderer Welten.

„Lost in creation, #4“ ist der vierte Teil der Aufführungsserie „Lost in creation, #1-4“ und aus der künstlerischen Kollaboration zwischen den Choreografinnen und Tänzerinnen Martina Francone und Anna Till und dem Musiker Dalibor Kocian entstanden.

Verwendetes Audiomaterial aus:
Paula Glagett-Haleim, Ed Stone, Carl Sagan. Press Conference. Voyager Missions: Solar System Image and New Findings. NASA SELECT, Washington DC. June 6, 1990.

Idee & Tanz: Anna Till | Raum & Kostüm: Konstanze Grotkopp | Licht: Martin Mulik | Sound: Johannes Till | Künstlerische Mitarbeit: Nora Otte | Produktion: Bettina Lehmann

situation productions
2017 als Company im Bereich der darstellenden Künste von der Tänzerin und Choreografin Anna Till und der Kulturmanagerin Bettina Lehmann in Dresden gegründet, steht in den künstlerischen Projekten von situation productions die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Künstler:innen verschiedener Genres im Mittelpunkt.

„Lost in creation, #1-4“ ist eine Produktion von situation productions.

In Kooperation mit Societaetstheater Dresden, Košice Artists in Residence (K.A.I.R.), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste und Fabbrica Europa. Entstanden im Rahmen von LINIE08 – ein Kooperationsprojekt von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, TanzNetzDresden und Kultopia gGmbH Dresden.
Gefördert vom Slovak Arts Council, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, dem Städtepartnerschaftsfonds Dresden-Florenz der Landeshauptstadt Dresden und dem Goethe-Institut Slowakei.
Unterstützt von TanzNetzDresden, Kultopia gGmbH Dresden, Tabačka Kulturfabrik Košice und Villa Romana Florenz.